Das Tabellenschlusslicht verlor am Donnerstag bei den Rhein-Neckar Löwen mit 27:31 (9:15) und kassierte am zwölften Spieltag schon die elfte Niederlage. Minden spielt seit 2016 erstklassig, nun droht der erneut Gang ins Unterhaus. Der frühere Nationalspieler von Behren war am Dienstag entlassen worden.

Der HC Erlangen holte derweil beim Bergischen HC nach langem Rückstand noch ein 25:25 (12:16), der Ausgleich fiel erst 18 Sekunden vor Schluss. Einen klaren Heimsieg verbuchte die HSG Wetzlar beim 33:21 (17:12) gegen Balingen-Weilstetten.

Hier die Stimmen zum Spiel:

Jannik Kohlbacher (Rhein-Neckar Löwen) …
… zum Spiel: „Die erste Halbzeit war wie wir es uns vorgestellt haben. Mit viel Kampf in der Abwehr und Konzentration im Angriff. Nach dem Seitenwechsel war unsere Leistung wie zuletzt etwas wellenförmig. Wir haben wirklich gute Ansätze dabei, im Gegenzug aber zu einfache Gegentore bekommen und uns nicht so klar absetzen können, wie wir das wollten.“
… zu den kommenden Aufgaben: „Wir sind auf jeden Fall bereit. Wir haben bisher nicht die Leistungen gezeigt, die wir uns vorgestellt haben. Die Saison ist aber noch lang. Vor allem die kommende Woche mit Mannschaften auf Augenhöhe wird interessant.“

Oliver Roggisch (Sportlicher Leiter Rhein-Neckar Löwen) ...
... zum Zustand der Mannschaft (vor dem Spiel): „Verunsichert trifft es ganz gut. Wenn man unser Spiel in Flensburg sieht, wo wir eine katastrophale erste Halbzeit spielen und dann zurückkommen, sind das extrem schwankende Leistungen.“
… zu Trainer Klaus Gärtner (vor dem Spiel): „Der Trainer steht nicht zur Debatte. Die Konstellation ist klar. Klaus Gärtner ist Chefcoach und wird nächstes Jahr wieder Co-Trainer. Das ist breit kommuniziert worden und daran wird sich auch nichts ändern.“

Miro Schluroff (GWD Minden) ...
... zum Spiel: „Wir kommen in der zweiten Halbzeit immer besser ins Spiel. Das hat sich bereits in den letzten Partien abgezeichnet. Am Anfang machen wir aber zu viele Fehler, das bricht uns das Genick. Ich weiß nicht, wie oft wir den Ball verprellen. Das darf einfach nicht passieren.“
… zu seiner persönlichen Leistung: „Ich habe mich gut gefühlt. Es hat viel geklappt, aber davon können wir uns nicht viel von kaufen, weil wir ohne Punkte nach Hause fahren.“
… zur Entlassung von Sportdirektor Frank von Behren:„Wir haben das hingenommen und weitergearbeitet. Wir hatten kaum Zeit, um darüber nachzudenken."

Frank Carstens (Trainer GWD Minden) ...
... zur Entlassung von Sportdirektor Frank von Behren und seine Weiterbeschäftigung (vor dem Spiel): „Das ist überraschend und vor allem ein großer Vertrauensbeweis. Ich habe die in den letzten Wochen ehrlich gesagt nicht immer ernst genommen. Aber darüber freue ich mich.“

Sky Experte Stefan Kretzschmar ...
... zur Leistung des GWD Minden: „Sie machen 21 technische Fehler, das reicht normalerweise für drei oder vier Bundesligaspiele. Und dann verlieren sie nur mit vier Toren bei den Rhein-Neckar Löwen, weil die auch elf machen. Aber wir müssen über nichts anderes diskutieren. So wird man in Mannheim nicht gewinnen.“
… zu den kommenden Aufgaben der Rhein-Neckar Löwen:„Das werden schöne Herausforderungen. Ich denke aber, dass das Spiele sind, in denen sie sich steigern werden. Die Löwen sind eine Mannschaft, die sich dem Niveau des Gegners anpassen kann. Gegen Minden haben wir ein Negativbeispiel gesehen, in Lemgo wird es aber sicherlich besser werden.“
... zu den Baustellen bei den kriselnden Rhein-Neckar Löwen(vor dem Spiel): „Eine Übergangssaison ist immer zum Scheitern verurteilt, egal wie man sie angeht. Die Torhüterleistung ist derzeit nicht da, dann wird es in der Bundesliga natürlich schwierig. Sie haben fünf Spieler, die im Angriff spielen können, aber keine Abwehr. Und es gibt drei Verteidiger, die nicht in der Offensive auflaufen können. Das verhindert, dass du aus einer guten Defensive in einen Gegenstoß laufen kannst. Keine Chance. Wenn deine Abwehrspezialisten am Kreis keinen Ball fangen können, dann hast du ein Problem. Daraus resultiert eine Unsicherheit. Klaus Gärtner ist die ärmste Sau, die es gerade gibt.“

(SID)

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Minden bleibt nach elfter Niederlage Schlusslicht