HSV Hamburg – Füchse Berlin (Samstag, 15 Uhr)
THW Kiel – 1. VfL Potsdam (Samstag, 15.30 Uhr)
SG Flensburg-Handewitt – TSV Burgdorf (Sonntag, 15 Uhr)
Die Namen der sechs Vereine in Meisterrunden-Gruppe A klingen wie Musik in den Ohren eines jeden Handball-Fans. Hier treffen ausschließlich Teams aufeinander, deren Profis zur deutschen Eliteklasse zählen. „Es ist die stärkste Gruppe mit vielen hochkarätigen Teams“, sagt Flensburgs Trainer Jonah Sowada. Seine Trainerkollegen vertreten die gleiche Meinung. Den Anfang hat der VfL Potsdam mit einem 36:36 gegen Hamburg gemacht. 40 Minuten lang dominierte der VfL die Partie führte phasenweise mit sechs Toren Vorsprung und verlor gegen die offensiver werdende HSVH-Deckung den Faden. „Wir haben einen Punkt verloren“, resümierte Trainer Uwe Kalski. Mit besserer Spielreife und mehr Konstanz verkürzte sein Team den Abstand zu einer Spitzenmannschaft. Das gibt ein gutes Gefühl für die nächsten Aufgaben. Kalski: „Wir wollen versuchen, in jedem Spiel zu punkten. Das halte ich auch für möglich. Einen oder zwei Plätze wollen wir schon noch klettern.“ Den Kurs nach oben verfolgen auch die Füchse Berlin. „Unsere Ausgangslage ist nicht wie erhofft“, sagt Trainer Anian Eckardt zu 3:5 Punkten. Der Titelverteidiger hat Vertrauen in seine Stärke und traut sich selbst noch alles zu. „Wir haben das Viertelfinale in der eigenen Hand. Wenn wir in sechs Spielen sechsmal punkten, ist alles drin“, sagt Eckardt. Die erste Aufgabe wartet am Samstag in Hamburg. Ob die Füchse auch den TSV Burgdorf noch einholen können, der verlustpunktfrei an der Spitze steht? „Wenn wir nicht von einer guten Ausgangslage sprechen, dann wäre das gelogen. Das haben wir uns selbst erarbeitet“, ist Coach Sebastian Stoyke stolz auf die acht Punkte, die die „Jungrecken“ mitnehmen. Jetzt muss man jedes Spiel für sich annehmen, um in der Erfolgsspur zu bleiben. Der Betrieb stand beim TSV nicht still. Einige Spieler kamen in der A-Jugend zum Einsatz und machten dort direkt auf sich aufmerksam. Burgdorfs Gastgeber Flensburg geht mit zwei Punkten in die Meisterrunde. Damit wird es schwer nach vorne zu preschen. „Wir wollen schauen, ob wir Kiel noch einholen können. Es müsste vieles stimmen, wenn wir uns noch deutlich nach oben verbessern“, schätzt Trainer Jonah Sowada die Lage realistisch ein.

Meisterrunde B:
ATSV Habenhausen – SC DHfK Leipzig (Samstag, 14 Uhr)
JSG LIT 1912 – SC Magdeburg (Samstag, 15 Uhr)
TV Bissendorf-Holte – HSG Dutenhofen/Münchholzhausen (Samstag, 18 Uhr)
Der TV Bissendorf-Holte ist die einzige Mannschaft der Staffel, die mit dem Optimum von 8:0 Punkten in die nächsten sechs Spiele geht. Als Favorit sieht Trainer Benedikt Niemann seine Truppe jedoch nicht. „Wir freuen uns auf die Gelegenheit, uns mit ganz starken Internatsmannschaften messen zu können und sind gespannt, wie wir mit unserem Teamgeist gegen die Kader mit deutlich größerer Breite dagegenhalten können.“ In der Vorbereitung auf die nächsten Aufgaben nahm der TV an einem Blitzturnier mit Spielen gegen Flensburg sowie Habenhausen teil und zeigte gute Ansätze. Nur zwei Zähler hinter den Niedersachen lauert der Gegner aus Dutenhofen/Münchholzhausen. Michael Ferber, Trainer der „Mittelhessen Youngsters“, bezeichnet das Auswärtsspiel als richtungsweisend. „Um mit Bissendorf gleichziehen zu können, brauchen wir die notwendige Geduld, müssen uns in der Abwehr weiter steigern und im Angriff gegen die überwiegend offensiv verteidigenden Teams noch mehr Laufbereitschaft zeigen.“ Aufgrund der hohen Krankheitswelle lag beim Wetzlarer Nachwuchs der komplette Fokus auf dem individuelle und kooperative Angriffsspiel. Ferber: „Zudem haben wir Schwerpunkte im individuellen Abwehrspiel legen können.“ Nach den vielen deutlichen Ergebnissen in der Vorrunde ist Magdeburgs Trainer Pasqual Tovornik gespannt, wie sich das Leistungsbild jetzt darstellt. „Wir sind uns aber sicher, dass wir uns vor keinem Gegner verstecken müssen und unsere Chancen des Weiterkommens vielversprechend sind.“ Die JSG LIT 1912 hat ihr Ziel schon jetzt erreicht. „Die Meisterrunde und die Qualifikation für die nächste Saison sind das i-Tüpfelchen. Ich gönne es unseren Jungs, dass sie jetzt gegen diese Top-Teams spielen und Erfahrungen sammeln können“, sagt Trainer Olaf Grintz. Der Einstand in eigener Halle gegen Magdeburg wird direkt einer dieser Höhepunkte. Der SC DHfK Leipzig ging in der Vorrunde gegen Magdeburg und Dutenhofen leer aus und hofft jetzt auf eine bessere Ausbeute. Trainer Thomas Köblin spricht sogar vom Ziel, sechs von sechs Spielen zu gewinnen. Aber die Sachsen werfen den Blick über den Tellerrand, beziehungsweise über die laufende Runde hinaus: „Wir haben die mittel- und langfristige Entwicklung der Spieler im Fokus.“ Damit verbindet Köblin die Aufgabe, dass der jüngere Jahrgang in der zweiten Saisonhälfte mehr Verantwortung übernimmt und der ältere sich für künftige Einsatz-Zeiten in der A-Jugend empfiehlt. Am ersten Meisterrunden-Spieltag führt der Weg zum ATSV Habenhausen nach Bremen, der bei 4:4 Zählern stehlt und damit super zufrieden ist. „Unsere Ausgangslage könnte besser nicht sein. Mit dem Einzug in die Meisterrunde und der damit verbundenen vorzeitigen Qualifikation für die kommende Bundesliga-Saison wurde das Saisonziel bereits erreicht“, schildert Trainer Irek Faciejew – Worte, die an die Aussagen von LITs Olaf Grintz erinnern. Seine Jungs hätten sich in den Vorrundenspielen „prächtig entwickelt“ und seien „bereit, die Leistungszentren aus Magdeburg, Leipzig und Dutenhofen zu ärgern“. Die spielfreie Zeit hat das Team mit einer kleinen Regenerationsphase begonnen, um sich dann mit Testspielen gegen Horneburg, Hamburg, Bissendorf-Holte und Flensburg auf den Auftakt gegen Leipzig vorzubereiten. Faciejew: „Das Team freut sich darauf und ist bereit.“

Meisterrunde C:
TuSEM Essen – HC Koblenz (Samstag, 14 Uhr)
VfL Gummersbach – Bonner JSG (Samstag, 19 Uhr)
TSV Bayer Dormagen – DJK Sportfreunde Budenheim (Sonntag, 17.30 Uhr)
Nach der Tabelle zu urteilen, ist das Dormagener Heimspiel gegen die DJK Sportfreunde Budenheim direkt das Spitzenspiel: Dormagen führt das Ranking mit 10:0 Punkten an, die Rheinhessen sind mit Sicherheitsabstand (6:2) dahinter platziert. „Wir sind bereit für eine Herkulesaufgabe“, wissen die DJK-Trainer Kai Schiebeler und Fabian Vollmar, wie stark sich die „Jungwiesel“ in dieser Saison schon präsentiert haben. Die Gäste machen sich ganz ohne Druck auf den Weg ins Rheinland, denn in den nächsten Wochen ist alles Bonus. „Trotzdem sind wir natürlich gierig“, versichern die Budenheimer Übungsleiter, die in der Vorbereitung aufgrund von Hallensperrungen Ausweichmöglichkeiten bei benachbarten Vereinen suchen mussten und schließlich auch fanden. In der Vorrunde war die Heimstärke das große Plus des HC Koblenz, der in der Fremde keinen Punkt seinem Konto gutschreiben konnte. „Die Heimstärke wollen wir ausbauen und hoffen, dass es trotz der sehr starken Gegner auch auswärts für einen Punkt reicht“, blickt Trainerin Carolin Nuhn voraus. Wenn am Samstag in Essen ein Sieg gelingt, würde die Rheinländer an TuSEM vorbeiziehen. „Wir freuen uns auf den bevorstehenden Bonus und die Herausforderungen gegen die Gegner, die alle über Leistungszentren und Internate verfügen und somit ganz anders aufgestellt sind als wir.“ TuSEM-Coach Florian Buddenborg, der die Mannschaften aus Koblenz und Budenheim bislang nur vom Video-Studium kennt, sieht im Heimspiel eine gute Möglichkeit, in die neue Runde hineinzufinden.
Der VfL Gummersbach hat sich mit den Niederlagen gegen Dormagen Essen die Chancen auf das Viertelfinale so gut wie sicher gebaut. Maciej Dmytruszynskis Mannschaft wird jetzt von Spiel zu Spiel schauen und versuchen, sich so weit wie möglich nach oben zu schieben. Der erste Gegner aus Bonn versucht es der eigenen A-Jugend nachzumachen, die in der vergangenen Saison in Gummersbach zwei Punkte holte. Nach der 19:30-Niederlage gegen Dormagen ist die JSG mit 3:7 Punkten derzeit Fünfter.

Meisterrunde D:
JSG Balingen-Weilstetten – HC Erlangen (Samstag, 14 Uhr)
Rhein-Neckar Löwen – HT München (Sonntag, 14 Uhr)
JANO Filder – Frischauf Göppingen (Sonntag, 14 Uhr)
Die ersten vier Mannschaften der Tabelle liegen nur zwei Punkte auseinander. Die Rhein-Neckar Löwen und Frischauf Göppingen (jeweils 6:2 Punkte) bilden die Doppelspitze und werden von der JSG Balingen-Weilstetten sowie HT München (beide 4:4) gejagt. „Es ist alles möglich. In vielen Spielen werden Nuancen entscheiden“, beschreibt Balingens Trainer Tobias Thumm. Während der B-Jugend-Spielbetrieb pausierte, unterstützten die Balinger mit einigen Kräften die A-Jugend und trugen zu deren ersten Saisonsieg in der Bundesliga bei. Auftaktgegner HC Erlangen hat mit dem Sprung in die obere Hälfte sein Saisonziel erreicht. „Nun kommen richtig gute Spiele zur Weiterentwicklung. Zu überlegen ist, ob man hier dann später schon den fast kompletten Kader für die neue Saison, also viele C-Jugendliche, spielen lässt“, gibt HCE-Trainer Andreas Slowik Einblick in seine Überlegungen. Während der Pause bestand die Hoffnung darin, dass die vielen verletzten und angeschlagenen Spieler wieder spielfähig werden. Die vielen Maßnahmen des Jahrgangs 2009 haben in dieser Hinsicht wieder für Rückschläge gesorgt.
Mit Erlangen auf Augenhöhe (ebenfalls 2:6 Punkte) befindet sich JANO Filder. „Die Ausgangslage kann kaum schwerer sein. Die Verletzungen aus der Vorrunde stellen uns vor zusätzliche Herausforderungen. Ich glaube aber auch, dass genau darin unsere Chance liegt“, erklärt Trainer Jan Kegel. Die „Falken“ haben in den zurückliegenden Wochen vor allem an individuellen Themen gearbeitet und wollen mit ihrem Kader, der größtenteils aus dem jüngeren Jahrgang besteht, „alles mitnehmen, was geht“, so Kegel. „Individuell und als Mannschaft.“ Am Sonntag empfängt man Spitzenreiter Göppingen mit der Absicht, den Gast zu ärgern. Münchens Trainer Tobias Hauck zeigt großen Respekt vor der Arbeit und dem Potenzial der der Teams der Rhein-Neckar Löwen, von JANO Filder und aus Balingen. Aber auch der Newcomer zeigte in der Vorrunde mit Siegen gegen Erlangen, Göppingen und Bittenfeld, dass er sich nicht verstecken muss. „Diese guten Leistungen wollen wir konservieren. Wenn wir nachlassen, wird es schwer“, weiß Hauck, dass am Sonntag bei den Rhein-Neckar Löwen nur eine Top-Leistung zu Zählbarem führen kann.

„Asterix Bissendorf“ stellt sich den Internaten

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