![Johannes Heufelder: „Wir wollen die Punkte nach Würzburg holen und die Aufstiegsrunde erreichen“](https://www.handball.net/ghost/content/images/2024/05/Foto_J.Heufelder.jpg)
3. Liga Männer|Sa., 25.5.24
Johannes Heufelder: „Wir wollen die Punkte nach Würzburg holen und die Aufstiegsrunde erreichen“
Redaktion
News
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"html": "<p>Die letzte „Haltestelle“ unserer Interview-Reise zu den Aufstiegskandidaten der 3. Liga liegt in Würzburg, wo die Wölfe die Rückkehr in die 2. Bundesliga anstreben. Noch haben die Franken das (Zwischen-)Ziel Aufstiegsrunde nicht erreicht. In der Südstaffel herrscht bis zum letzten Spieltag Hochspannung, wer sich neben der HSG Konstanz qualifizieren wird. Am Samstag um ca. 21.30 Uhr wissen wir mehr, wenn im <a href=\"https://www.handball.net/ligen/sportradar.dhbdata.16059/spielplan/spieltage/sportradar.dhbdata.16615/spiele/sportradar.dhbdata.77416?ref=deutscher-handballbund-e-v.ghost.io\">„Endspiel“ HC Oppenweiler/Backnang vs. Wölfe Würzburg</a> der Schlusspfiff ertönt und somit der achte Relegationsteilnehmer feststeht. Für Wölfe-Coach Johannes Heufelder werden in diesem Spiel Nuancen den Ausschlag geben.</p><p><em>Hallo Johannes, schön dass wir uns zum Interview verabreden konnten. Durch das 32:24 gegen die TGS Pforzheim sind die Wölfe Würzburg weiter „im Geschäft“ um die Teilnahme an der Aufstiegsrunde zur 2. Bundesliga.</em></p><p><strong>Johannes Heufelder:</strong> „Das ist für uns ein Erfolg, bis zum letzten Spieltag um einen Platz in der Relegation mitzuspielen. Vor der Saison standen wir in Würzburg vor der Aufgabe, gleich 11 Spieler neu zu integrieren. Dazu meine Person als neuer Trainer mit einer neuen Philosophie und einem neuen Spielsystem. Ich kenne im Mannschafts-Profisport in Deutschland aktuell keinen weiteren vergleichbaren Umbruch, den wir in dieser Saison zu bewältigen hatten. Das braucht Zeit, bis unser Spielsystem funktioniert und alle Abläufe greifen. Unser Ziel bei den Wölfen ist es, wieder zurück in die 2. Bundesliga zu kehren. Doch wir haben keine stringente Zeitleiste, wann uns diese Rückkehr gelingen soll. Aktuell liegt unser Fokus darauf, ein stabiles Konstrukt für die nächsten Jahre zu bauen. Dabei stand zu Saisonbeginn die Frage: Wie schnell finden die Jungs als Team zusammen? Wir haben uns in die Saison rein gearbeitet und im bisherigen Verlauf verschiedene Phasen durchlaufen. Mit 23,7 Jahren im Altersdurchschnitt ist meine Mannschaft die jüngste aller Aufstiegskandidaten. Zudem planen wir in Würzburg mit einem deutlich geringeren finanziellen Etat im Vergleich zu anderen Top-Mannschaften der 3. Liga. Wenn ich alle genannten Faktoren berücksichtige, blicke ich sehr zufrieden auf die bisherige Entwicklung meiner Mannschaft. Zudem ist es uns gelungen, unsere Fans nach dem Abstieg wieder mit unserem Handball zu begeistern und den Spaß zurück in die Halle zu holen. Aktuell sind wir die beste Heimmannschaft der Südstaffel. Das honorieren die Handballfans in Würzburg.“</p><figure class=\"kg-card kg-image-card\"><a href=\"https://live.handball.net/?ref=deutscher-handballbund-e-v.ghost.io\"><img src=\"https://deutscher-handballbund-e-v.ghost.io/content/images/2023/08/MicrosoftTeams-image--50-.png\" class=\"kg-image\" alt=\"\" loading=\"lazy\" width=\"728\" height=\"90\" srcset=\"https://deutscher-handballbund-e-v.ghost.io/content/images/size/w600/2023/08/MicrosoftTeams-image--50-.png 600w, https://deutscher-handballbund-e-v.ghost.io/content/images/2023/08/MicrosoftTeams-image--50-.png 728w\" sizes=\"(min-width: 720px) 720px\"></a></figure><p><em>Was bei eurem bisherigen Saisonverlauf auffällt: In der Hinrunde bis zum Jahreswechsel stand eurer Punktekonto bei 17:11 Punkten. Das Rückrunden-Konto sieht mit 25:5 Punkten deutlich besser aus.</em></p><p><strong>Johannes Heufelder:</strong> „Wie schon erwähnt, stand zu Saisonbeginn ein immenser Umbruch an. Nur fünf Spieler stehen noch aus der letzten Zweitligasaison in meinem Kader, 11 neue Spieler galt es zu integrieren. Viele junge Spieler sind das erste Mal von zu Hause weg und mussten erst einmal in Würzburg ankommen. Zu Beginn haben wir viel Zeit in das Teambuilding investiert und die Jungs sukzessive unsere neue Philosophie verinnerlicht. Zudem investieren wir viel in die athletische Ausbildung. In der Hinrunde mussten wir bei einigen Top-Mannschaften der Südstaffel auswärts antreten, wo wir als Verlierer vom Feld gegangen sind. In allen Spielen waren wir aber nicht chancenlos. Zu Weihnachten konnten wir Kontakt zur oberen Tabellenhälfte herstellen. Das hat meinen Spielern Selbstvertrauen gegeben. Im Januar gab es dann eine kurze Schwächephase mit zwei denkbar knappen Niederlagen in Kornwestheim und bei den Rhein-Neckar Löwen II. Wir haben keine perfekten Spiele abgeliefert, hatten aber sehr viele Chancen, um jeweils als Sieger vom Feld gehen zu können. Daraus hat meine Mannschaft die Erkenntnis gewonnen: Wir dürfen Fehler machen und können trotzdem die Spiele gewinnen. Das hat Druck genommen und meinen Jungs eine unfassbare Sicherheit gegeben, die uns durch die Rückrunde getragen hat. Unser neues Selbstverständnis ist, dass wir gegen jeden Gegner eine Chance haben. Durch unser Verletzungspech in den vergangenen Monaten ist meine Mannschaft weiter zusammengewachsen. Wir haben im Februar mit Steffen Kaufmann unseren besten Torschützen und Assistgeber für den Rest der Saison verloren, darüber hinaus mussten wir zeitweise mehrere Leistungsträger gleichzeitig kompensieren. Schon vor der Saison habe ich angesprochen, dass jeder im Kader wichtig sein wird. Dass sehen wir in der aktuellen Phase deutlich.“</p><p><em>Am kommenden Samstag steht gegen den HC Oppenweiler/Backnang das absolute Endspiel um den zweiten Relegationsplatz in der Südstaffel an. HCOB-Trainer Daniel Brack hat im Vorfeld verlautbaren lassen: „Nach dem Motto „The trend is your friend“ sehe ich Würzburg leicht favorisiert. Das werden wir durch unsere Heimstärke ausgleichen. Von daher erwarte ich ein 50/50-Spiel.“</em></p><p><strong>Johannes Heufelder:</strong> „Der Aussage eines 50/50-Spiels stimme ich voll zu. Ich erwarte ein stimmungsvolles Top-Spiel, das beide Mannschaften gewinnen können. Nuancen werden den Ausschlag geben. Bei uns werden wichtige Spieler weiterhin ausfallen, bei Oppenweiler sind in den letzten Wochen Leistungsträger zurückgekehrt. Meine Spieler werden ihr Herz auf das Spielfeld legen, wir wollen das Spiel unbedingt gewinnen. Ob Sieg oder Niederlage, dieses Spiel wird für meine Jungs eine Riesenerfahrung und sehr wichtig für ihre zukünftige Entwicklung sein. Wir können nicht verlieren, sondern gesamt gesehen an Erfahrung nur gewinnen. Aber klar ist auch: Wir wollen die Punkte nach Würzburg holen und die Relegation erreichen.“</p>\n<!--kg-card-begin: html-->\n<iframe src=\"https://player.sportdeutschland.tv/9bb0c356-473a-4206-9f02-a11e109f7982\" width=640 height=\"420\" frameborder=0 allowfullscreen></iframe>\n<!--kg-card-end: html-->\n<p><em>Nach 11 Jahren in der 2. Bundesliga mussten die Wölfe Würzburg in der letzten Spielzeit den Gang in die Drittklassigkeit antreten. Die 2. Liga hat sich in den vergangenen Jahren sportlich und wirtschaftlich sehr professionell entwickelt. Könnt ihr in Würzburg diesen Anspruch bei einem möglichen Aufstieg erfüllen?</em></p><p><strong>Johannes Heufelder</strong>: „Wir wollen in absehbarer Zeit zurück in die 2. Bundesliga. Darauf ist alles ausgerichtet. Sportlich werden wir uns kontinuierlich weiterentwickeln, bauen mit jungen Talenten aus ganz Deutschland, aber auch mit eigenen Nachwuchsspielern aus der Region, nachhaltig etwas auf. Das ist die neue Philosophie unseres Vereins. Die Wölfe Würzburg sind aus der langen Tradition der DJK Rimpar entstanden. Der Schritt aus der Kleinstadt nach Würzburg war wichtig, um die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen Schritt für Schritt an das Niveau der 2. Liga anzupassen. In meinen Augen ist unser eingeschlagener Weg mit dem Ziel Aufstieg, um dann in der 2. Bundesliga eine gute Rolle zu spielen, absolut realistisch. Welches Potential in Sachen Profi-Handball in Würzburg und der Region steckt, hat das Pokal-Gastspiel des HC Erlangen gegen die Füchse Berlin in der vergangenen Saison gezeigt, als über 3.000 Zuschauer in unserer Halle für eine tolle Atmosphäre sorgten.“</p><p><em>Die Wölfe stehen in Würzburg sportlich und wirtschaftlich gesehen im Schatten der Fußballer und der Basketballer. Wie geht ihr bezüglich der Gewinnung neuer Sponsoren und Zuschauer damit um?</em></p><p><strong>Johannes Heufelder: </strong>„Es stimmt, dass wir wirtschaftlich gesehen im Schatten der Kickers und der Würzburg Baskets stehen. Wobei sich die „sportlichen Produkte“ Wölfe, Kickers und Baskets nicht nur aufgrund der unterschiedlichen Sportarten kaum vergleichen lassen. Bei den Basketballern und Fußballern gibt es eine hohe Fluktuation bei Spielern und den im Verein handelnden Akteuren. Zudem lässt sich die 3. Liga Handball nicht mit der 1. Basketball-Bundesliga auf eine Stufe stellen. Es werden unterschiedliche Zielgruppen angesprochen. Unser Weg ist es, junge Spieler aus der Region in unsere Mannschaft zu integrieren und als Verein kontinuierlich und nachhaltig zu wachsen. Wir haben unsere eigene Philosophie entwickelt und setzen uns damit von den genannten Clubs ab. In der vergangenen Zweitliga-Saison hatten wir in der Rückrunde nur noch um die 500 Zuschauer in der Halle. Seit Beginn des Jahres liegt unser Zuschauerschnitt bei über 1.000, trotz dass wir eine Liga tiefer spielen. Wir begeistern die Handballfans der Region, die unseren eingeschlagenen Weg mitgehen.“</p><p>[BANNER pageId=1841619]</p><p><em>Schauen wir auf die Aufstiegsrunde mit einer möglichen Beteiligung deiner Mannschaft. Schon einen Blick auf die anderen Mannschaften und den TuS Ferndorf als Gegner in der 1. Runde geworfen?</em></p><p><strong>Johannes Heufelder</strong>: „Mein Fokus liegt natürlich voll und ganz auf dem Spitzenspiel am Samstag. Aber während der Saison habe ich schon die anderen Staffeln der 3. Liga verfolgt. Man muss kein Prophet sein, dass der TuS Ferndorf und der TV Emsdetten zum engeren Favoritenkreis um den Aufstieg zählen. Zudem schätze ich Eintracht Hildesheim und HSG Konstanz stark ein. Insgesamt schwierig zu sagen, wer sich am Ende durchsetzen wird. Jede teilnehmende Mannschaft hat ihre Chancen, Kleinigkeiten werden entscheidend sein. In der Südstaffel geht es eng zu, maximale Anspannung bis in die Schlussphase der Saison. In den anderen Staffeln waren die Aufstiegskandidaten frühzeitig ermittelt, deren Spieler gehen somit frischer in die Relegation. Unterschiedliche Voraussetzungen – Ich bin gespannt, wer am Ende aufsteigen wird.“</p><p><em>Johannes, vielen Dank für das Interview und viel Erfolg mit deiner Mannschaft bei eurem Gastspiel in Oppenweiler sowie in einer möglichen Aufstiegsrunde zur 2. Bundesliga.</em></p><p>Text: Max Sander | Foto: Frank Scheuring</p>",
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