
Zuschauer tragen Erlangen zum Heimsieg
JBLH männlich: So lief das Wochenende in der Meisterrunde
Meisterrunde 1
HG Oftersheim/Schwetzingen – HC Empor Rostock 30:40 (11:18). Der Traum vom Viertelfinal-Einzug ist ausgeträumt. Durch die klare Heimniederlage gegen Rostock hat die HG Oftersheim/Schwetzingen keine Chance mehr auf den vierten Platz. Rostock machte hingegen einen wichtigen Schritt auf dem Weg in Richtung K.o.-Runde. „Wir hatten einen entspannten Samstagabend“, sprach Gästetrainer Tristan Staat von einer „schönen Leistung“ seiner Mannschaft, bei der das torgefährliche Trio Lasse Fischer (7), Alexander Schütze (8), Kay Funke (9/3) die offensive Verantwortung übernahm. Aus einer starken Abwehr heraus, die Oftersheims Rückraum gut kontrollierte, kamen die Gäste von der Ostsee ins Tempospiel – der Matchplan ging somit komplett auf. Staat wechselte früh und verteilte die Einsatzzeiten. Auch in geänderter Formation hielt Empor die Kurpfälzer zu jeder Zeit auf Distanz.
TSV Bayer Dormagen – Bergischer HC 30:31 (12:18). Dreimal setzte sich Dormagen in dieser Saison im Derby knapp durch, diesmal schafften die Löwen eine Auswärts-Überraschung. „Dieser Sieg ist wichtig für die Moral in der Mannschaft. Sie hat gesehen, dass wir noch Spiele gewinnen können“, sagte BHC-Trainer Jens Sieberger. Lob und Anerkennung gab aus Dormagener Richtung. „Mit Leistungen wie heute könnte der Bergische HC auf jeden Fall um die Viertelfinalplätze mitkämpfen“, zückte TSV-Coach Martin Berger den Hut. In der ersten Halbzeit besaßen die Gäste mit Roman Babic einen klaren Vorteil zwischen den Pfosten. Bayer raufte sich nach dem 12:18-Rückstand zur Pause noch einmal zusammen. Der Bergische HC hatte schon vor einer Woche gegen Rostock eine starke erste Phase abgerufen, brach danach jedoch ein. Diesmal hatte die Sieben von Trainer Jens Sieberger mehr Körner im Tank. Sie behielt auch kühlen Kopf, als Dormagen in der 51. Minute egalisierte (25:25). „Wir haben ein starkes Gesamtpaket abgerufen und mit Körpersprache überzeugt“, freute sich Sieberger. Als Kopf der Mannschaft führte Malte Wolfram klug Regie.
JSG Balingen/Weilstetten – Füchse Berlin 28:44 (13:23). Guter Beginn für Balingen, dann eine Serie der Berliner – und die gleiche Abfolge noch einmal in der zweiten Halbzeit. Dieser Spielverlauf führte zu einem klaren Auswärtssieg, weil die Füchse jeden Fehler der Gastgeber ausnutzten. So ergab sich eine kuriose Torfolge. Aus dem 12:12 machten die Füchse binnen zwölf Minuten mit einem 9:0-Lauf eine 21:12-Führung. „Wir haben in der ersten Halbzeit nach einer Umstellung das Eins-gegen-eins im Zentrum besser in den Griff bekommen“, erklärte Berlins Trainer Kenji Hövels die Steigerung seiner Mannschaft. Nach der Pause versuchte der Vizemeister das Ergebnis zu verwalten und ließ Balingen damit wieder aufkommen. Hövels reagierte nach einem Balinger 5:1-Lauf mit der Auszeit. „Danach haben wir uns wieder zusammengerauft“, beobachtete er, wie die Füchse die Sinne wieder schärften und ihre ganze Klasse abriefen.
HC Erlangen – SC DHfK Leipzig 32:28 (15:13). Rostock hatte den HC Erlangen mit seinem Sieg am Samstag in Oftersheim unter Druck gesetzt. Die jungen Franken hielten diesem Stand und landeten in eigener Halle eine weitere Überraschung. Die große Rückendeckung durch Zuschauer trug erheblich dazu bei. „Die Unterstützung war fantastisch und meine Spieler haben maximal dagegengehalten“, freute sich HCE-Trainer Andreas Slowik. Leipzig lag beim 1:0 bereits zum letzten Mal in Führung. Danach war Erlangen permanent am Drücker und schien nach einer Dreiviertelstunde beim Stand von 24:17 sogar den direkten Vergleich nach der Sechs-Tore-Hinspiel-Niederlage angreifen zu können. Dies wendete Leipzig ab. Wozu der direkte Vergleich noch gut sein kann, werden die nächsten beiden Wochen zeigen. Bei Erlangen fiel Tobias Buck (11 Tore) besonders auf, während Friedrich Schmitt (13/1) und Vinzenz Bertl (9) 22 der 28 Leipzig-Tore erzielten.
Meisterrunde 2
JSG Melsungen/Körle/Guxhagen – TV Nieder-Olm 36:33 (21:12). Vielleicht fühlten sich die Melsunger zu sicher, vielleicht dachten sie die Partie wäre bereits entschieden – jedenfalls konnte die JSG in der zweiten Halbzeit nicht mehr an ihre Leistung aus Durchgang Nummer eins anknüpfen. „Es ist immer schwierig, mit einem so klaren Vorsprung aus der Pause zu kommen. Da schalten dann alle im Kopf einen Gang zurück und sind nicht mehr so zielstrebig und fokussiert. Wir hatten zwar immer wieder Ansätze, diesen Gang wieder hochzuschalten, aber es ist uns doch nicht gelungen“, sagte Melsungens Trainer Fabian Maienschein. Sein Nieder-Olmer Kollege Jan Ludwig sah 45 gute Minuten seines Teams, das dem Favoriten bis zum 9:9 (13.) hervorragend Paroli bot, dann Nerven zeigte und mit 11:21 in Rückstand geriet. „In der zweiten Halbzeit haben wir immer daran geglaubt, dass noch etwas möglich ist“, so Ludwig. Mit starkem Eins-gegen-Eins-Verhalten und viel Tempo prüften die Rhein-Hessen die Gastgeber auf Herz und Nieren. Nieder-Olm verkürzte mit dem 14-fachen Torschützen Niklas Glindemann den Rückstand zum 29:31 (53.) und hätte das Ergebnis danach sogar noch ausgleichen können, als drei hundertprozentige Chancen kein Tor einbrachten. „Der Punkt war am Ende zum Greifen nah“, kommentierte Ludwig die spannenden Schlussminuten.
HSV Hamburg – Rhein-Neckar Löwen 15:38 (9:14). Die Junglöwen spielten sich in einen Rausch und entschieden die zweite Halbzeit mit 24:6 (!) für sich. Kein Wunder, dass Löwen-Coach Daniel Haase vollends zufrieden war: „Heute haben alle eingesetzten Spieler dem Spiel Input gegeben und ihren Stempel aufgedrückt. Das war ein weiterer Entwicklungsschritt nach vorne, vor allem in der Abwehr, der uns die Tabellenführung beschert hat." Die Junglöwen lagen stets in Front, hatten aber über die Anfangsphase hinaus gehörig Mühe, die Hanseaten deutlicher zu distanzieren (7:6, 9:7). Erst in den Schlussminuten der ersten Hälfte münzten die Gelbhemden ihre Qualitätsvorteile in Resultate um (14:9). Damit entsprach das Ergebnis auf der Anzeigetafel auch der optischen Überlegenheit, die sich die Nordbadener zuvor erarbeitet hatte.Der zweiten Durchgang war gerade einmal zwei Minuten alt, da hatte David Móré bereits dreimal in Folge eingenetzt und zwang HSVH-Trainer Sven Rusbült zu seiner zweiten Auszeit. Wieder lediglich acht Minuten später zückte Rusbült erneut die grüne Karte. Aber auch das half nicht. Gegen den Deutschen Meister war kein Kraut gewachsen. Sinnbildlich für den Sahneauftritt der Junglöwen im zweiten Spielabschnitt waren die Rückraumgeschosse von Robin Kull, der aus der zweiten Reihe nach Belieben traf. Ein weiterer positiver Effekt der Löwen-Dominanz: Der angeschlagene Kapitän Magnus Grupe konnte geschont werden.
THW Kiel – SG Pforzheim/Eutingen 29:24 (12:8). Nach den Rhein-Neckar Löwen und der SG Pforzheim/Eutingen steht auch der THW Kiel dank des verdienten Heimsiegs als Viertelfinalist fest. „Wir haben heute 60 Minuten lang eine stabile Abwehr gestellt und uns im Angriff viele klare Chancen herausgespielt“, kommentierte THW-Trainer André Lohrbach die Begegnung. Dass die Partie trotzdem bis vier Minuten vor Schluss eng war (22:21), lag an Pforzheims einmal mehr starkem Torhüter Moritz Luckert. Er kompensierte in der ersten Halbzeit die offensiv durchwachsene Leistung der Gäste, die sich mit dem siebten Feldspieler etwas aus der Umklammerung lösten und von 3:9 zum 10:12 aufschlossen. „In der zweiten Halbzeit haben wir es beim Stand von 21:20 verpasst, das Spiel zu drehen. Die Niederlage ist aber kein Beinbruch. Wir sind weiterhin über dem Soll“, sagte SG-Coach Alexander Lipps. Kiel kontrollierte Pforzheims starken Rückraum gut, Akzente setzen bei der SG vor allem die Außen Luca Mariani, Frederik Rothfischer und Felix Schmitt mit guten Quoten.
SC Magdeburg – HSG Lemgo 40:34 (21:18). Auch wenn die Lemgoer den Sensationssieg aus der Vorrunde nicht wiederholten, äußerte sich Gästetrainer Björn Piontek „sehr zufrieden“ über den Auftritt der Lipperländer. Mit verschiedenen Deckungssystemen von einer Manndeckung über eine 6:0- bis hin zu einer 5:1-Formationen versuchte die HSG Unruhe ins Spiel des Favoriten zu bringen. Das gelang genauso wie das im Angriff gewählte Mittel, das Tempo aus dem Spiel zu nehmen. „Wir haben immer wieder bei passivem Spiel von Lemgo Gegentore kassiert“, machte SCM-Trainer Julian Bauer eine Schwäche im Spiel seines Teams aus. Bauer fand, dass der Sieg zwar nie zur Debatte stand, die Hausherren es aber nicht schafften, aus ihrer individuellen Qualität heraus ein deutlicheres Ergebnis zu erzielen. Mit zunehmender Spielzeit setzten sich Vorteile in Sachen Körperlichkeit und spielerischer Stärke gegen den großen Lemgoer Einsatz durch. „Wir haben es geschafft, dass sich Magdeburg stecken musste“, so Piontek.
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