
Fünf Viertelfinalisten stehen fest
JBLH weiblich: So lief das Wochenende in der Meister- und Pokalrunde
Meisterrunde 1
TV Aldekerk – Thüringer HC 28:41 (13:16)
Frankfurter HC – TSV Bayer Leverkusen 18:24 (8:10)
Titelverteidiger TSV Bayer Leverkusen hat sich durch den Auswärtssieg in Frankfurt den Einzug ins Viertelfinale um die deutsche Meisterschaft gesichert. In einem hart umkämpften Spiel legte Bayer in der Endphase defensiv noch einmal eine Schippe drauf, und Viola Leuchter übernahm im Angriff viel Verantwortung. „Man hat uns die lange Fahrt und Pause angemerkt. Unsere Angriffskonsequenz war nicht gut. Dadurch haben wir uns das Leben schwer gemacht“, fand Gästetrainerin Jennifer Karolius. In einer Abwehrschlacht mit zwei kompakten 6:0-Abwehrreihen wehrte sich der Frankfurter HC nach Kräften. „Wir haben Leverkusen an seine Grenzen gebracht, dafür hat sich meine Mannschaft ein Kompliment verdient“, sagte Frankfurts Roy Grüner. In der zweiten Halbzeit bewiesen die Gastgeberinnen starke Comeback-Qualitäten, als sie einen Vier-Tore-Rückstand zum 16:16 ausglichen. Karolius nahm die Auszeit, und ihr Team fand anschließend die passende Antwort.
Der TV Aldekerk kommt durch seine zweite Niederlage in der Meisterrunde für die Runde der letzten 16 nicht mehr in Frage. Der DM-Dritte von 201/22 präsentierte sich gegen den THC gut, leistete sich allerdings schon im ersten Durchgang einige leichte Fehler, die den 16:13-Vorsprung der Gäste nach 30 Minuten rechtfertigten. „Im zweiten Durchgang haben wir unser spielerisches und leidenschaftliches Niveau nicht mehr erreicht“, stellte TV-Trainer René Baude fest. Der THC nutzte das aus und setzte sich schnell ab.
Meisterrunde 2
HC Leipzig – HSG Bensheim/Auerbach 26:23 (12:11)
Das dürfte es gewesen sein für die HSG Bensheim/Auerbach. Theoretisch besteht zwar noch die Chance auf Platz zwei, aber dafür müsste die HSG Blomberg-Lippe unter anderen gegen die JSG Mundenheim/Rheingönheim verlieren. „Wir sind bitter enttäuscht. Für uns war mehr drin, aber wir sind selbst schuld an der Niederlage“, sagte Gästetrainerin Heike Ahlgrimm nach der Partie in Leipzig. Die Südhessinnen hielten das Spiel in Sachsen lange Zeit absolut offen, zeigten in den entscheidenden Situationen aber ein zu fehlerbehaftetes Spiel. „Wir haben in einer fünf- bis zehnminütigen Phase den Kopf verloren. Abwehr- und Torhüterleistung waren gut, aber 23 erzielte Tore sind natürlich zu wenig“, kommentierte Ahlgrimm, die Momente, in denen der HCL von 21:21 auf 26:22 erhöhte.
Meisterrunde 3
Berliner TSC – Borussia Dortmund 24:30 (11:15)
HC Erlangen – Handewitter SV 31:37 (15:18)
Der BVB musste sich in der Bundeshauptstadt gegen einen für sich unbekannten Gegner zunächst einmal akklimatisieren, was der Borussia gut gelang. Dortmund verteidigte stark gegen den TSC-Rückraum und fand im Angriff gute Lösungen. „So ist ein souveräner Auswärtssieg für uns entstanden“, freute sich Trainer Dominik Schlechter über die Meisterrunden-Punkte Nummer drei und vier sowie die damit verbundene Viertelfinal-Qualifikation. Dieses kommt für die Berlinerinnen, die mit Kristina Fodjo am Kreis gute Akzente setzten, nicht mehr in Frage.
„Wir wollen die Erlebnisse mitnehmen und die Chance nutzen, wenn wir sie bekommen“, hatte Flensburgs Trainer Peer Linde vor dem Auswärtsspiel in Erlangen gesagt. Der Qualifikant bekam seine Chance und nutzte sie.
Der umkämpfte Nord-Süd-Vergleich zwischen Erlangen und Handewitt erlief eine Halbzeit lang ausgeglichen. Bis zur 20. Minute wechselte die Führung viermal, das 10:9 (18.) sollte allerdings schon Erlangens letztmaliger Vorsprung sein, weil die Gäste von der dänischen Grenze trotz der Reisestrapazen rundum überzeugte. In der gutklassigen, intensiven und spielerisch ansprechenden Begegnung trat der Qualifikant als geschlossene Einheit auf und leistete sich keine Schwächephase. „Wir konnten ohne Leistungseinbrüche wechseln und wollten den Sieg, mit dem wir vor allem in dieser Deutlichkeit nicht gerechnet haben, einen Tick mehr“, sagte der zufriedene Handewitter Trainer Peer Linde, der sich für die tolle Unterstützung durch den Heimverein rund um das Spiel bedankte. Erlangen half Handewitt beim Transport ab dem Bahnhof und präsentierte sich somit als guter Gastgeber.

Meisterrunde 4
TV Hannover-Badenstedt – VfL Bad Schwartau 34:30 (12:13)
SV Salamander Kornwestheim – Buxtehuder SV 25:37 (16:20)
Die Entscheidungen ins Meisterrunde 4 sind bereits nach dem zweiten Spieltag gefallen: Der Buxtehuder SV und der TV Hannover-Badenstedt können für das Viertelfinale planen. Der VfL Bad Schwartau hätte diese Klarheit vertagen können, weil die ausgeglichene Partie in Hannover genauso gut für die Gäste hätte ausgehen können. „Wir haben unsere taktischen Ideen gut umgesetzt. Mit etwas mehr Glück und Entschlossenheit hätten wir zumindest einen Punkt holen können“, sagte Gästetrainer Olaf Schimpf. In den Minuten vor der Halbzeitpause verschaffte sich der VfL einen kleinen Vorteil, musste diesen nach Wiederbeginn jedoch schnell abtreten. Hannover glich direkt zum 13:13 aus, ging in Führung und behauptete diese bis zum Schluss.
Kornwestheim verkaufte sich vor allem in der ersten Viertelstunde teuer gegen Buxtehude und führte größtenteils. Nach dem 10:8-Zwischenstand (15.) fand die Deckung der Gäste zu ihrem Spiel und drehte das Ergebnis. Als die BSV-Abwehr dann immer mehr Biss entfachte, musste der Qualifikant erkennen, dass die Überraschung ausbleiben wird. „Wir haben als Kollektiv überzeugt“, sagte Buxtehudes Trainer Adrian Fuladdjusch, der sich insbesondere für Bundesliga-Debütantin Leni Stolle freute, die in ihrem ersten Spiel zweimal traf.
Pokalrunde 1
TuS Königsdorf – TV Nellingen 29:35 (13:17)
Turnerschaft St. Tönis – TSV Schwabmünchen 19:33 (7:16)
Aus Nellinger Sicht stand das Auswärtsspiel in Königsdorf zunächst unter keinen guten Vorzeichen. Das TVN-Team konnte nur zu elft anreisen und musste krankheitsbedingt auf Trainer Jan Hirschmüller verzichten. Der Gast ging konzentriert in die Begegnung und verschaffte sich zwischen der 19. und 24. Minute mit einem Fünf-Tore-Lauf einen 15:10-Vorteil. Dieses Ergebnis bedeutete bereits die Vorentscheidung, zumal die Gäste, die höheres Tempo gingen, Königsdorfs Fehler konsequent bestraften und eine bessere Chancenverwertung an den Tag legten, auch danach den Fokus behielten. „Nellingen spielte mit klarer Anlage und bereitete uns mit seinen Kreis-Kooperationen Probleme. Trotzdem hat sich mein Team nie aufgegeben. Fünf bis zehn Minuten in beiden Halbzeiten, in denen wir unsere Qualität nicht abrufen konnten, waren entscheidend. Aber wir haben nie aufgegeben“, sagte TuS-Trainer Franziskus Bleck.
Mit einer überragenden Abwehr- und Torhüterleistung verschaffte sich der TSV Schwabmünchen eine hervorragende Ausgangslage im Kampf um den Viertelfinal-Einzug. „Das Spiel war schon gelaufen, als wir nach dem 6:10 mit 7:16 in Rückstand gerieten“, sagte St. Tönis-Trainer David von Essen, der von einer ernüchternden und enttäuschenden Leistung seines Teams sprach. St. Tönis agierte zu statisch und hatte zu viele Ballverluste.
Pokalrunde 2
BSV Sachsen Zwickau – Bergischer HC 31:21 (16:8)
SV Grün-Weiß Schwerin – HTV Hemer 24:28 (12:16)
Zwickau ließ von Anfang an keine Zweifel aufkommen und führte schnell mit 9:3. Lea-Sophie Walkowiak (9), Jasmina Gierga (8/1) und Finia Jaz Wolf (9/1) bereiteten dem BHC mit 26 Toren große Probleme. Das Trio hatte großen Anteil am Sieg, der gleichzeitig den Einzug ins Viertelfinale bedeutete. Der HTV Hemer präsentierte sich nach der Heimniederlage im Auftaktspiel gegen Zwickau nun in Schwerin stark verbessert- „Insbesondere die kämpferische Einstellung hat gestimmt“, lobte HTV-Trainer Dirk Niedergriese. Insbesondere von einer tollen Torhüterleistung wurden die Gäste getragen, die als echte Einheit auftrat und die Ausfälle der Leistungsträgerinnen Johanna Becker und Amrei Kleinkes kompensierte.
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