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"title": "„Die Familien stehen zu 100 Prozent dahinter“",
"html": "<p>Im November Frauen-Europameisterschaft bis zum Halbfinale, im Januar die erste Männer-Weltmeisterschaft, vergangenen Samstag DHB-Pokal-Viertelfinale der Männer in Hannover und am Donnerstag Männer-Champions-League in Barcelona: über zu wenige Spiele oder Beschäftigung können sich die DHB-Eliteschiedsrichterinnen Tanja Kuttler und Maike Merz in diesem Winter wahrlich nicht beklagen.</p><p>In diesem Interview ziehen die beiden Schwestern nicht nur die Bilanz der Männer-WM in Polen und Schweden, sondern berichten auch über ihre Filmaufnahmen für die EHF-Dokumentation „The final whistle“ beim Frauen-EM-Halbfinale - und natürlich darüber, wie man einen solchen Winter als Mütter geregelt bekommt.</p><p><strong>Wie fällt die Bilanz Ihrer ersten Männer-Weltmeisterschaft aus?</strong><br><strong>Maike Merz:</strong> Einfach nur gigantisch! Das Turnier bestand aus so vielen Highlights für uns – sowohl auf als auch neben der Platte. Wir haben die drei Wochen wirklich genossen und haben dank der vielen positiven Erlebnisse die Akkus mal wieder richtig volltanken können.</p><p><strong>Hatten Sie einen Vorteil, dass Sie so viele - zumindest europäische - Spieler aus der Männer-Bundesliga kannten? </strong><br><strong>Tanja Kuttler:</strong> Wir denken schon, dass es hilft, wenn einen viele der Akteure bereits aus dem Liga-Alltag kennen – man bekommt einen gewissen Vertrauensvorschuss. Gleichzeitig gibt es uns auch ein bisschen „Wohlfühlfaktor“, weil wir im Großen und Ganzen wissen, was bei diesen Spielern auf uns zukommt. <br><strong>Maike Merz:</strong> Wir hatten aber auch einige Spiele mit nicht-europäischer Beteiligung wie Kap Verde gegen Uruguay, Saudi Arabien gegen Marokko oder Chile gegen Korea. Auf diese Spiele muss man sich dann einfach ein wenig intensiver vorbereiten, da die meisten Spieler und Spielsysteme uns unbekannt waren. Aber das ist der Reiz, den eine WM eben auch ausmacht – wenn man seine Komfortzone verlässt, lernt man meist am meisten.</p><p><strong>War die WM für Sie anders als ein Frauenturnier? </strong><br><strong>Tanja Kuttler:</strong> Unser Turnier-Alltag hat sich von dem der Frauenturniere eigentlich nicht unterschieden. Spiele, Meetings, Coachings, Physio, Training, Spielvorbereitung, Spielnachbereitung - und das ganze wieder von vorn. <br><strong>Maike Merz:</strong> Der große Unterschied lag im deutschen medialen Interesse am Turnier. Bei den Frauen kennen wir dieses Interesse eher aus den skandinavischen Ländern oder aus Ungarn, wo der Frauenhandball eine große Rolle spielt. Es ist natürlich auch für uns toll Teil eines Turniers zu sein, das im eigenen Land so im Fokus steht.<br><strong>Tanja Kuttler:</strong> Auch Menschen, die mit dem Handball nicht allzu tief verwurzelt sind, nehmen plötzlich wahr, was wir für eine Rolle spielen und beginnen zu verstehen, weshalb wir alles dem Handball unterordnen.</p><p><strong>Aber zwei Turniere in einem Winter waren doch sicher eine große Herausforderung für die Familien?</strong><br><strong>Tanja Kuttler:</strong> Die letzten drei Monate waren wirklich eine große Herausforderung für uns alle. Zuerst waren wir im November drei Wochen bei der Frauen-EM. Nach so einem Turnier fällt dann gewöhnlich eine Riesenlast ab, da man die Zeit, die man von den Kindern getrennt ist „hinter sich“ hat. Dieses Mal mussten wir mit der Ankunft zuhause eigentlich schon wieder mit der Verabschiedung beginnen, da es bereits am 6. Januar für uns weiter ging nach Polen. Wir können gar nicht genug betonen, wie viel Glück wir mit unseren Familien haben, die immer zu 100 Prozent hinter uns stehen und alle Hebel in Bewegung setzen, um uns unsere sportliche Karriere zu ermöglichen.<br><strong>Maike Merz:</strong> Unsere Männer versuchen in dieser Zeit natürlich so viel wie möglich bei den Kindern zu sein und tun alles dafür, dass zuhause alles so reibungslos wie nur irgendwie möglich weiterläuft, was sich oftmals organisatorisch nicht einfach gestaltet. Da die Urlaubstage unserer Männer, die beide Vollzeit arbeiten, jedoch begrenzt sind, haben wie so oft wirklich alle mitgeholfen. Allen voran die Großeltern der drei Kinder, aber auch Freunde und Nachbarn. Anders würde es nicht funktionieren. Und für uns ist das Wichtigste zu wissen, dass es den Kindern gut geht, solange wir weg sind.</p><p><strong>Während des Frauen-EM-Halbfinale Frankreich gegen Norwegen drehte die </strong><a href=\"https://www.youtube.com/watch?v=ySSSywI0eic&ref=deutscher-handballbund-e-v.ghost.io\"><strong>EHF die Dokumentation „The final whistle 2.0.“</strong></a><strong> über Sie - vor allem, wie Sie miteinander kommunizieren. Wie war das so im Fokus zu stehen?</strong><br><strong>Tanja Kuttler:</strong> Tatsächlich haben wir die ganzen Dreharbeiten zumindest in der Arena beinahe nicht wahrgenommen. Das Video-Team hat einen super Job gemacht und nur „stilles Mäuschen“ gespielt. So konnten diese authentischen Eindrücke entstehen und gleichzeitig unser Fokus auf der eigentlichen Aufgabe – der Leitung des Halbfinals zwischen Norwegen und Frankreich – liegen.</p><p><strong>Wie war die Resonanz, wie gefällt Ihnen die Dokumentation?</strong><br><strong>Maike Merz:</strong> Ich glaube, es ist eine tolle Möglichkeit Menschen, die wenig mit der Schiedsrichterei zu tun haben, einen Einblick zu geben, was alles hinter unserem Job steckt. Es geht nicht nur darum in die Pfeife zu blasen und in eine Richtung zu zeigen. Vielmehr liegt die Herausforderung darin ein Spiel zu Managen und alle Parteien „mitzunehmen“, sodass sich am Ende alle fair behandelt fühlen. Kommunikation ist dabei unsere stärkste Waffe auf dem Feld, die Körpersprache unterstützt uns nonverbal dabei auch die Menschen auf der Tribüne beziehungsweise vor dem TV mitzunehmen.<br><strong>Tanja Kuttler:</strong> Von der Resonanz auf das Video waren wir beeindruckt! Wir haben unglaublich viele Zuschriften bekommen – vielen Leuten hat es eine ganz neue Sichtweise auf unsere Arbeit gegeben. Selbst Menschen, die uns sehr nahe stehen, hatten keine Vorstellung, wie so ein „Headset-Talk“ unter uns, oder auch die Kommunikation mit den Spieler*innen tatsächlich aussieht. Maike Merz: Was man dazu sagen muss ist, dass die Gespräche teilweise sehr „schroff“ wirken. Im „Final Whistle“ hört man dank der Headset-Aufzeichnung unsere Unterhaltungen sehr gut – die Atmosphäre der Halle ist ausgeblendet. In den meisten Spielen bleibt uns aufgrund der Lautstärke, die von den Rängen kommt, meist nichts anderes übrig, als zu schreien, um überhaupt durchzudringen. Da sind etwas ruhigere Wischpausen eine willkommene Abwechslung, um mal einen entspannten Plausch zu halten.</p><p><strong>Wie kann man mit solchen Aktionen Werbung machen, damit noch mehr Menschen Schiedsrichter werden, speziell natürlich Mädchen und junge Frauen? </strong><br><strong>Tanja Kuttler:</strong> The Final Whistle ist ein ausgezeichnetes Format, um der Welt zu zeigen, was alles hinter dem Job eines „Schiedsrichters“ steckt. In verschiedenen Folgen werden Einblicke in unser Leben als Schiedsrichter gezeigt, die man ansonsten nie bekommen würde. Dem Schiedsrichter wird ein Gesicht und eine Persönlichkeit gegeben – er oder sie wird vermenschlicht. Es gehört so viel mehr dazu als das schlichte Umsetzen der Regeln. In unserer Folge liegt der Fokus auf der Kommunikation, aber es gibt noch so viel mehr Aspekte, die den Job des Schiedsrichters attraktiv machen. Man muss sie nur zeigen.</p><p><strong>Und wie fühlte es sich - eine Woche nach Ende der WM - schon wieder beim DHB-Pokal-Viertelfinale TSV Hannover-Burgdorf gegen die Rhein-Neckar Löwen auf der Platte zu stehen? </strong><br><strong>Maike Merz:</strong> Wir sind absolut Handball-verrückt und freuen uns riesig, dass es direkt in Deutschland weiterging. Wir brauchen den Rhythmus, um uns wohlzufühlen und unsere Leistung abrufen zu können. Und beim Spiel in Hannover waren wir ja in bester Gesellschaft – mit uns standen viele weitere WM-Rückkehrer auf der Platte.</p><!--kg-card-begin: html--><iframe width=\"560\" height=\"315\" src=\"https://www.youtube.com/embed/ySSSywI0eic\" title=\"YouTube video player\" frameborder=\"0\" allow=\"accelerometer; autoplay; clipboard-write; encrypted-media; gyroscope; picture-in-picture; web-share\" allowfullscreen></iframe><!--kg-card-end: html--><p><em>Björn Pazen</em></p><p>Foto: IHF</p>",
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