
ASV Hamm fährt euphorisch nach Gummersbach
JBLH männlich: Das steht am Wochenende in der Pokalrunde an
Pokalrunde 1
HSG Eider Harde – SG Flensburg-Handewitt (Freitag, 20 Uhr). Welche Maßnahme nimmt ein Trainer nach zwei Niederlagen vor, die mit Leistungen einhergingen, die überhaupt nicht dem eigenen Anspruch genügten? Er stellt etwas um. Das kündigt auch Flensburgs Coach Simon Hennig nach dem 30:32 gegen Bremen und dem 25:29 gegen Lübeck an. „Wir müssen ein Break reinbekommen und wieder zu unserer Normalform zurückfinden. Wenn wir nochmal so agieren wie in der zweiten Halbzeit gegen Lübeck, dann verlieren wir mit sieben bis zehn Toren Unterschied. Darauf hat niemand von uns Lust.“ Die Favoritenrolle schiebt Flensburg aufgrund der 0:4-Punkte-Bilanz seit dem Jahresauftakt auf jeden Fall von sich weg. In der Vorrunde setzte sich Flensburg in einer von den Abwehrreihen dominierten Begegnung mit 22:19 durch. „Ich erwarte im Derby wieder eine Partie auf Augenhöhe und eine entschlossene Mannschaft aus Flensburg, die den jüngsten Trend brechen möchte“, so HSG-Trainer Hendryk Jänicke. Das gilt gleichzeitig auch für Eider Harde, denn bei der 21:30-Niederlage in Potsdam zeigte die Mannschaft nicht ihr wahres Potenzial. „Wenn wir wieder so viele technische Fehler machen, wird Flensburg das bestrafen“, will Jänicke sauberen Angriffshandball mit Kopf sehen.
MTV Lübeck – Mecklenburger Stiere Schwerin (Freitag, 20 Uhr). Nach dem überraschenden Erfolg gegen den Favoriten SG Flensburg/Handewitt gehen die Lübecker mit gutem Selbstvertrauen in ihr Heimspiel gegen die punktgleichen Stiere. „Mit dem gleichen verletzungsbedingt kleinen Kader wie beim Heimsieg gegen Flensburg werden wir wieder alles geben müssen, um zu bestehen“, weiß Trainer Andrej Kurchev seine Lübecker Jungs zu warnen. „Uns erwarten wieder individuell starke Spieler, die wir im Videostudium analysiert haben.“ Beim 33:31-Auswärtssieg des MTV in der Vorrunde waren Fabian Hübner und Daniel Baasch die Haupttorschützen. Beide fallen jetzt längerfristig mit Verletzungen aus. Zuletzt übernahmen Adrian Heuer und Luis Ciudad Benitez diese Rollen, Niklas Böttger wuchs im Tor über seine eigenen zwei Meter hinaus und in der Angriffsmitte führte Tjorben Patzke mit Ruhe und Disziplin zeitweise sehr erfolgreich die Regie. Auch die Gäste konnten zuletzt als starkes Kollektiv gegen Bremen zweifach punkten (32:25). Gut eingestellt vom Trainerteam gehen die Schweriner, wohlwissend um die wartende Herausforderung, den nächsten Teil der harten Aufgaben in der Pokalrunde mit der Absicht an, Lübeck so viel wie möglich entgegenzusetzen.
1. VfL Potsdam – HC Bremen (Samstag, 16 Uhr). Großes Verletzungspech verfolgt in dieser Saison die Potsdamer. In der Partie gegen die HSG Eider Harde konnten die derzeit verhinderten Spieler einen ganzen Block von Trommlern bilden, die ihre Mannschaft unermüdlich nach vorn peitschte. Von der stimmungsvollen Kulisse getragen setzt sich die Jungs von Trainer Alexander Haase mit 30:21 durch. Nach der schwierigen Vorrunde soll dieser Erfolg Mut für die nächste Partie geben. Die findet ebenfalls in heimischer Halle statt. Der HC Bremen ist als Wundertüte ins Jahr 2023 gestartet. Zunächst überraschte das Team von der Weser mit seinem 32:30-Sieg gegen Flensburg. Die Freude ebbte jedoch schnell wieder ab, weil es in Schwerin bei der 25:32-Niederlage nichts zu holen gab.
Pokalrunde 2
HSC Coburg – HSG Rodgau Nieder-Roden (Samstag, 16.30 Uhr). In der Vorrunden-Staffel Mitte haben der HSC Coburg und die HSG Rodgau Nieder-Roden hinter dem Quartett, das sich für die Meisterrunde qualifizierte, die Ränge fünf und sechs belegt. Auch nach vier Spieltagen in der Pokalrunde hat der Eindruck Bestand, dass die Franken und die Südhessen zu den Viertelfinal-Anwärtern im Rennen um den DHB-Pokal zählen. Coburg und Nieder-Roden sind noch verlustpunktfrei und klären am Samstagnachmittag, wer nach diesem Wochenende Platz eins für sich beansprucht. Das torreiche Vorrundenspiel entschied Coburg mit 39:35 für sich. „Seitdem haben wir uns sehr gut weiterentwickelt. Deshalb bin ich optimistisch, dass wir in Coburg etwas holen können“, sagt Nieder-Rodens Trainer Christian Sommer. Er nennt als HSC-Schlüsselspieler den starken Rückraum mit den Valkovskis-Brüdern und Lennard Karl, glaubt aber das sein Team in der Breite ausgeglichener aufgestellt ist.
HSG Dutenhofen/Münchholzhausen – TSG Münster (Sonntag, 15 Uhr). Es ist wohl die letzte kleine Chance für die HSG Dutenhofen/Münchholzhausen eventuell noch um die ersten beiden Plätze mitzuspielen. „Dafür brauchen wir einen Sieg gegen Münster“, sagt HSG-Trainer Mario Weber. Mit gut vorbereiteten Angriffen und einer guten Portion Geduld möchten die Mittelhessen versuchen, an den Sieg gegen Rimpar anzuknüpfen. Die Vorbereitung war nicht ideal, weil sich fünf Spieler unter der Woche auf Skifreizeit befanden. Das Vorrundenspiel zeigt dem Wetzlarer Nachwuchs, dass er sich vor dem hessischen Nachbarn nicht verstecken muss. „Wir haben damals lange Zeit gut mitgehalten und am Ende verloren, weil uns die Körner ausgegangen sind“, erinnert sich Weber. Die TSG büßte mit den beiden Niederlagen gegen Coburg und Nieder-Roden an Boden auf die ersten beiden Plätze ein. „Wir schauen auf uns und nicht mehr nach links oder rechts“, will sich Münsters Trainer Tim Dautermann nicht allzu sehr von den Gegnern ablenken lassen. „Gegen Wetzlar versuchen wir, den ersten Sieg im Jahr 2023 landen.“

Pokalrunde 3
ASV Hamm-Westfalen – TuSEM Essen 37:28 (14:16). Der ASV hat im 13. Saisonspiel den Bann gebrochen und feierte nach der Schlusssirene am Dienstagabend ausgelassen seinen ersten Sieg. „Wir sind nicht gut in die Partie gekommen, bekamen nach einer Auszeit aber den Fuß in die Tür“, kommentierte Co-Trainer Jens Gawer. So reduzierten die Gastgeber den 5:12-Rückstand (18.) bis zur Pause zum 14:16 und setzten ihren Lauf nach der Pause fort. In einer Partie mit einigen zerfahrenen Phasen stieg das Selbstvertrauen der Gastgeber immer weiter, und als sie in der 38. Minute beim Stand von 19:18 erstmals in Führung gingen, glaubte Hamm endgültig an seine Chance. In Überzahl baute das Team von Sebastian Hosenfelder und Jens Gawer, das im Zentrum immer wieder erfolgreich durchbrach, seinen Vorsprung weiter aus und behielt auch gegen Essens offensive Deckung in der Endphase kühlen Kopf. TuSEM-Trainer Philipp Krüger ärgerte sich über den Einbruch gegen Mitte des ersten Abschnitts: „Wir haben den Zugriff verloren und viele individuelle Fehler gemacht. Diese Niederlage hätte nicht sein müssen.“
TSV Burgdorf – GWD Minden (Samstag, 16 Uhr). Zum Abschluss der Hinrunde in der Pokalrunde empfangen die „Jungrecken“ den Bundesliganachwuchs von GWD Minden. Mit einem weiteren Sieg würde Burgdorf auch im fünften Spiel seine weiße Weste behalten und könnte einen großen Schritt in Richtung Viertelfinale machen. Aber Vorsicht: In der Vorrunde, als sich beide Teams in Minden gegenüberstanden, zog die TSV mit 30:31 den Kürzeren. „Das soll nicht wieder passieren“, so Trainer Vincent Marohn. „Wir wollen unsere derzeit gute Form erneut unter Beweis stellen und beim Abpfiff als Sieger vom Feld gehen.“ Vor einer Woche überzeugten die Hannoveraner mit einem deutlichen Sieg in Essen.
TSV Anderten – TuSEM Essen (Samstag, 16 Uhr). Hinter dem noch makellosen TSV Burgdorf haben die fünf weiteren Mannschaften allesamt zwei Pluspunkte auf dem Konto. Die Bilanz des TSV Anderten und von TuSEM Essen ist mit 2:4 Punkten identisch. Nach dem Erfolg gegen Minden gelang es Essen gegen Burgdorf und unter der Woche gegen Hamm nicht nachzulegen. „Wenn wir unsere Leistung aus der ersten Halbzeit bis zum Ende abgerufen hätten, hätten wir das Spiel auch für uns entschieden können“, glaubt Trainer Philipp Krüger. Der Auftakt aus dem Hamm-Spiel soll für die Partie in Anderten als Vorbild dienen. In der Vorrunde schenkten sich beide Mannschaften nichts. Damals hatte Essen mit 31:30 die Nase knapp vorn.
VfL Gummersbach – ASV Hamm-Westfalen (Samstag, 19 Uhr). Lange Zeit musste der ASV auf seinen ersten Saisonsieg warten, der am Dienstag gegen Essen gelang. „Wir sind stolz auf die Leistung und die Euphorie ist groß“, sagt Hamms Co-Trainer Jens Gawer, der hofft, dass die gute Stimmung sich auch auf das Auswärtsspiel in Gummersbach auswirkt. Klare Botschaft des Qualifikanten: Hamm will den zweiten Sieg direkt nachlegen. In der Vorrunde nahm Gummersbach in diesem Aufeinandertreffen die beiden Punkte mit (33:29).
Pokalrunde 4
HSG Friesenheim/Hochdorf – TV Bittenfeld (Samstag, 13.30 Uhr). Premiere auf der Bittenfelder Bank: Nachdem Ulf Hummel sein Traineramt im Einvernehmen mit dem Verein aus beruflichen Gründen niedergelegt hat, rückt sein bisheriger Co-Trainer Manuel Schmidt in die erste Reihe nach vorn. In der Pfalz will der TVB endlich seinen ersten Saisonsieg einfahren. „Wir haben uns zuletzt weiterentwickelt, was auch die Ergebnisse zeigen“, sagt Schmidt und verweist auf die knappen Niederlagen gegen Bietigheim, Allach und Konstanz. Schmidt glaubt, dass sich die Arbeit auszahlen wird: „Wenn wir unsere technischen Fehler abstellen, können wir das Ruder herumreißen. Das Glück kann man auch erzwingen, wenn man gut dafür tut.“ Mit einem Sieg in Hochdorf-Assenheim würden die Schwaben ihren Gastgeber in der Tabelle überholen, der in der Pokalrunde bislang das Unentschieden gegen Konstanz als einzigen Pluspunkt aufweisen kann.
TSV Allach – Frischauf Göppingen (Samstag, 16 Uhr). Das Spitzenspiel zwischen den perfekt in die Pokalrunde gestarteten Teams aus Allach (8:0 Punkte) und Göppingen (6:0) ist für beide Mannschaften bereits mit einem wichtigen Schritt in Richtung Viertelfinale verbunden. „Göppingen und wir bestreiten viele Begegnungen auf hohem Niveau. Ich gehe davon aus, dass das Topspiel am Samstag die Erwartungen erfüllen wird“, sagt TSV-Trainer Sandor Virag. In der Vorrunde gewann Frischauf an gleicher Stelle mit 29:25, aber die Münchener sind in der traditionell lautstarken Atmosphäre der Eversbuschhalle guter Dinge, diesmal den Spieß umdrehen zu können. „Wir machen Woche für Woche Fortschritte und sind heiß auf dieses Spiel“, erklärt Virag. Nicht nur wegen der Qualität des Gastgebers, sondern auch ob der Kulisse erwartet Gästetrainer Gerd Römer einen Härtetest: „In Allach zu spielen, ist immer etwas Besonderes, da nirgends so viel Interesse für die A-Jugend-Bundesliga besteht. Mit dieser hitzigen Atmosphäre zurechtzukommen ist das, was den Jungs in der Ausbildung fehlt. Aber auch niveautechnisch könnte es ein gutes Spiel werden, denn beide Teams haben sicherlich das Potenzial, auch in der Meisterrunde mithalten zu können. Im Moment kann es unter Umständen dazu kommen, dass man dieses Spiel wie ein Hinspiel in einer Achtelfinal-Partie sehen muss."
HSG Konstanz – SG BBM Bietigheim (Sonntag, 17 Uhr). Im ersten Duell der beiden Zweitliga-Nachwuchsteams schrammte die HSG Konstanz ganz knapp und unglücklich am Sieg vorbei und musste sich nach dem Ausgleichstreffer der Württemberger mit der Schlusssirene mit einem Punkt begnügen. Dieses Mal können die Konstanzer in eigener Halle antreten und hoffen, dass das Glück dieses nun auf ihrer Seite ist. „Das erste Duell war hochintensiv“, erinnert sich Trainer Daniel Behrendt. „Deshalb müssen wir wieder alles reinlegen. Das wird ein schweres Spiel.“ Die Ergebnisse der beiden Teams ähneln sich sehr. Beide gewannen knapp mit einem Tor in Bittenfeld, Bietigheim konnte zudem mit zwei Toren gegen Friesenheim die Oberhand behalten, Konstanz teilte sich die Punkte mit den Rheinland-Pfälzern. Zudem eröffnet die Partie für die Gelb-Blauen die Chance, mit einem Erfolg mit den Bietigheimern die Plätze zu tauschen und auf Rang drei vorzurücken. Will Bietigheim weiter an den verlustpunktfreien Top-Teams Göppingen und Allach dranbleiben, ist ein doppelter Punktgewinn nötig. Für die HSG gilt es dabei, in der Abwehr noch besser als zuletzt zu stehen. „Und im Angriff wollen wir jetzt bessere Entscheidungen treffen, damit es dieses Mal für uns reicht“, sagt Behrendt.
Foto: ASV Hamm-Westfalen
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