
Die Deutsche Handball Nationalmannschaft verliert gegen den amtierenden Weltmeister Dänemark. Die Stimmen zum Spiel.
Bundestrainer Alfred Gislason:
Zum Spiel: Wir wussten dass es schwer sein würde, weil die Dänen eine unglaubliche Breite im Kader haben. Wir hatten uns mehr und bessere Ergebnisse erhofft. Wir wussten auch, dass Dänemark ein sehr schwerer Gegner wird, um etwas auszuprobieren. Ohne Julian Köster konnte ich sehen, wie andere spielen, wir haben viele Erkenntnisse gewonnen. Es war gut zu sehen, dass wir ziemlich weit weg sind von einer Mannschaft wie Dänemark.
Zur Angriffsleistung: Wir hatten 25 Fehlwürfe und vier technische Fehler in erstem Spiel, und hatten gehofft, dass wir es heute besser machen – am Ende waren es 23 Fehlwürfe und neun technische Fehler. Ich bin enttäuscht von der Angriffsleistung. Bei der WM hatten wir 70 Prozent Trefferquote, gegen Dänemark waren es 40 Prozent. Die Angriffsleistung hat uns zweimal das Genick gebrochen. Wir haben mit extrem wenig Druck aus dem Rückraum gespielt, das Spiel war nie flüssig und wir haben zu wenige Zweikämpfe gewonnen. Zudem haben wir vor allem in der ersten Hälfte unsere Chancen nicht genutzt.
Zum Blick in Richtung EM: Wir wollten andere Ergebnisse haben, aber wir konnten viel aus den Spielen lernen. Ich weiß nicht, wie weit wir in zehn Monaten sein werden, bin aber optimistisch, dass wir dann besser spielen. Ich kann aber nicht sagen, ob wir dann Dänemark schlagen.
Zum Kader: Wir haben nicht die Breite wie Dänemark, die haben zwei 16er-Mannschaften, die beide bei der WM ins Halbfinale kommen würden. Der eine oder andere Verletzte kommt noch dazu, es ist wichtig, dass sie fit werden, wir wissen, dass unsere Spieler gute Leistungen in der Liga bringen.
Zum Abschied von Johannes Bitter: Es war schön, Jogi aus dem Nationalteam zu verabschieden, aber ich hatte mir gewünscht ihm ein besseres Spiel abzuliefern.
Paul Drux
Über Gegner Dänemark: „Das ist einfach eine gute Truppe. Die Jungs spielen seit den Jugendmannschaften jetzt schon länger zusammen. Was man da vor allem merkt, ist, dass sie ihr Spielsystem gnadenlos durchziehen. Das passiert auch, wenn neue Spieler hereinkommen. Das können wir aus dem Spiel mitnehmen.“
Fazit der Lehrgangswoche: „Wir haben uns in der Abwehr schon einiges erarbeitet. Auch wenn wir das noch nicht über 120 Minuten zeigen konnten. Daran müssen wir arbeiten. In der Offensive haben wir gemerkt, dass der Fokus im Trainingscamp eher auf der Abwehr lag.“
Lukas Mertens
Fazit zum Spiel: „Es war eine beschauliche Leistung und nicht das, was wir uns vorgestellt haben. Das war wie am Donnerstag leider kein gutes Ergebnis für uns. Die Trainingsintensität war zwar gut, aber wir haben es gegen den dreimaligen Weltmeister nicht auf die Platte gebracht. Das ist schon enttäuschend, wenn man jetzt so deutlich verloren hat, aber man muss die Leistung der Dänen anerkennen. Die Dänen waren in beiden Spielen einfach besser. Es ist ja nicht so, dass wir keinen Handball spielen könnten. Unsere Wurfquote war nicht gut. Die technischen Fehler waren teilweise zu viel. Wir haben uns auch selber geschlagen. Jetzt gilt es den Blick nach vorne zu richten und die nächsten Lehrgänge anzugehen.“
Fazit zur Defensive: „Die Abwehr war gut. Auch wenn Andi viele Paraden hatte. Aber er ist auch einfach ein starker Torwart. In beiden Spielen war die Abwehr besser als der Angriff.“
Zur Stimmung in Hamburg: „Cool! Ich bin ja auch Norddeutscher. Das ist eine geile Arena, eine geile Atmosphäre. Ich hoffe, dass das jetzt in den nächsten Monaten auch so weitergeht. Ich glaube man hat bei der WM gesehen, dass wir einen kleinen Hype ausgelöst haben und das kann auch auf die Zuschauer übertragen werden.“
Blick auf die Heim-EM: „Wir wollen Deutschland sehr gut vertreten. Da heißt es dann auch den nächsten Schritt nach Platz 5 zu machen. Heute haben wir einen Dämpfer bekommen, aber wir haben noch ein paar Monate Zeit, um uns auf das Turnier vorzubereiten. Ich denke Alfred und das Trainerteam werden da die richtigen Schlüsse ziehen.“

Lukas Zerbe
Fazit zum Spiel: „Wir haben teilweise dieselben Fehler gemacht wie im ersten Spiel. Zu viele Bälle einfach verworfen, obwohl wir uns gute Chancen erarbeitet haben. So haben wir Dänemark durch technische Fehler zu viele einfache Tore gegeben.“
Zur Stimmung in Hamburg: „Die Stimmung war natürlich überragend. Volle Hütte. Da hatte ich Gänsehaut bei der Nationalhymne. Das macht schon echt Spaß!“
Blick auf die Heim-EM: „Die Euphorie ist natürlich riesengroß. Es ist generell überragend Turniere für sein Land zu spielen und dann auch noch ein Heimturnier eventuell spielen zu dürfen ist natürlich umso schöner. Mit den Ergebnissen diese Woche können wir nicht zufrieden sein, deswegen gilt es jetzt bis zum Turnier an den Stellschrauben zu arbeiten und es in den nächsten Spielen besser zu machen.“
Johannes Golla
Fazit zum Spiel: „Wir haben leider einen großen Schritt zurückgemacht im Vergleich zur Euphorie und dem Spiel wie wir bei der WM aufgetreten sind. Wir hatten natürlich auch einen Gegner mit großer Qualität vor der Brust. Da darf man nicht vermessen sein und sagen, dass wir diese Spiele gewinnen müssen. Aber vor allem heute, in eigener Halle, mit so vielen Menschen, die uns unterstützen und wir zumindest in der Abwehr eine deutlich Steigerung haben im Vergleich zum Donnerstag, dann schmerzt es schon, dass das Spiel wieder so ausgeht. Wir hatten sicherlich den Fokus auf der Abwehr in dieser Woche, trotzdem dürfen uns im Angriff nicht so viele Fehlwürfe und technische Fehler passieren. So haben wir nicht nur gegen Dänemark, sondern gegen viele andere Gegner große Probleme.“
Zur Schwierigkeit den Kreis zu finden: „Die Dänen haben uns gut analysiert und wohl gesehen, dass bei uns nicht die Variabilität im Angriff vorhanden ist, wie sie es selbst spielen können. Dementsprechend waren sie gut vorbereitet und haben dann natürlich auch die Spieler, die es am Kreis eng machen. So haben sie uns unsere Stärken weggenommen. Dazu kommt, dass der gegnerische Torhüter uns in beiden Spielen den Zahn gezogen hat. Dann kommt leider so ein Ergebnis dabei heraus.“
Zur Stimmung in der Mannschaft: „Jetzt ist die Enttäuschung natürlich groß. Aber das soll auch so sein, weil wir natürlich einen Anspruch an uns haben. Die Mannschaft ist aber intakt und da freut sich auch jeder wieder auf die nächste Maßnahme. Auch wenn das natürlich ein Rückschlag ist.“
Blick auf die Heim-EM: „Wir müssen uns bewusst darüber sein, dass wir uns deutlich steigern müssen, wenn wir diese Ziele, die im Raum stehen, erreichen wollen. Dafür müssen wir perfekt spielen und brauchen auch das Glück dazu. Wir sind momentan weit weg davon perfekt zu spielen.“
Zur Stimmung in Hamburg: „Einfach super wie bei jedem Heimspiel von uns. Die Hallen sind immer voll. Die Leute haben Lust auf Handball und unterstützen uns trotz eines sieben-Tore-Rückstands. Das ist schon etwas ganz Besonderes und weiß ich sehr zu schätzen!“
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