
Keller-Krimis: Kampf um den Klassenerhalt spitzt sich zu
3. Liga: Alle Infos zum 24. Spieltag der Männer in allen fünf Staffeln
In allen fünf Staffeln gibt es auch an diesem Wochenende wieder packende Derbys, Spitzenspiele, Verfolgerduelle und purer Kampf um den Klassenerhalt.
Staffel Nord: Duell der Ungeschlagenen in Hannover
Letzte Chance: Im Kampf um den Klassenerhalt hilft Schlusslicht HSG Nienburg im drittletzten Spiel nur ein Sieg. Der Aufsteiger empfängt die TSV Burgdorf II, die auf Rang neun bereits gesichert ist. Selbst ein Remis würde die Chancen gegen Null laufen lassen, auf Platz elf hat die HSG aktuell vier Punkte Rückstand. Und eben diesen elften Rang nimmt aktuell der DHK Flensborg ein, der damit auf den Klassenerhalt hoffen darf. Allerdings: Im Heimspiel empfängt der DHK nun den zweitplatzierten MTV Braunschweig, der mit einem Sieg einen ganz großen Schritt in Richtung Aufstiegsrunde gehen kann.
In den übrigen drei Partien geht es hingegen weder um Auf- noch um Abstieg: Der OHV Aurich trifft auf den Wilhelmshavener HV – und während Aurich auf Platz sieben im sicheren Mittelfeld liegt, zählte der WHV lange zu den Favoriten, kann auf Rang vier mit vier Zählern Rückstand aber nur noch theoretisch den zweiten Platz erobern. Den vorzeitigen Klassenerhalt können die HSG Ostsee (Rang acht) und Aufsteiger SG Hamburg-Nord (Platz zehn) im direkten Duell gegeneinander feiern. Und der fünftplatzierte HSV Hannover empfängt Spitzenreiter und Staffelmeister TuS Vinnhorst zum Duell der beiden formstärksten – weil 2023 noch unbesiegten – Teams. „Keine Mannschaft spielt mit solcher Leidenschaft Abwehr wie Vinnhorst“, sagt HSV-Trainer Robin John. „Sie sind unheimlich variabel, deshalb ist das sehr schwer vorzubereiten.“
Staffel Ost: Northeim will in Magdeburg punkten
Holt sich Hildesheim den Vorteil? Während Spitzenreiter EHV Aue bereits als Staffelmeister und Aufstiegsrundenteilnehmer feststeht, könnte aus dem Verfolgertrio einzig der HC Eintracht Hildesheim den Auern in die Runde folgen – dafür müssten die Niedersachsen aber den punktgleichen HC Erlangen II und den viertplatzierten SC DHfK Leipzig (bei drei Zählern Rückstand) hinter sich lassen. Für Hildesheim geht es nun zu den sechstplatzierten Füchsen Berlin II. Erlangen tritt parallel beim achtplatzierten SV Anhalt Bernburg im Fernduell an.
Die Leipziger nehmen im Kampf um Platz zwei also die Außenseiterrolle an – im Abstiegskampf könnte ihre Partie beim Oranienburger HC aber trotzdem gewichtig werden. „Auf andere verlassen werden wir uns nicht“, sagte Oranienburgs Trainer Tim Fröhlich. Denn der OHC hat bloß zwei Zähler Vorsprung auf Rang elf, für die Oranienburger geht es noch um den sicheren Klassenerhalt. Das gilt auch für die punktgleichen Sportfreunde Söhre, die für den Ligaverbleib einen Sieg beim bereits als Absteiger feststehenden Schlusslicht HV Grün-Weiß Werder landen müssen.
Ein Sieg der Sportfreunde würde das übrige Kellerduo mächtig unter Druck setzen: Der elftplatzierte HaSpo Bayreuth muss nun bei Tabellenführer Aue ran, hat also eine ambitionierte Aufgabe vor der Brust. Der Vorletzte Northeimer HC könnte im Idealfall den Zwei-Punkte-Rückstand auf Bayreuth mit einem Auswärtserfolg beim siebtplatzierten SC Magdeburg II aufholen, sollte HaSpo zeitgleich die Überraschung beim EHV verpassen.
Staffel Süd: Verfolgerduell um die letzte Chance
Auf der Zielgeraden: Das Top-Duo der Staffel steuert auf die Aufstiegsrunde zu und will an diesem Wochenende den nächsten Schritt gehen. Spitzenreiter HC Oppenweiler/Backnang ist bei Schlusslicht SG Köndringen-Teningen gefordert, die Pflichtaufgabe erfolgreich zu bewältigen. „Für uns macht es keinen Unterschied, ob wir gegen eine Mannschaft aus der Spitze oder dem Keller spielen. Wir müssen unsere Spiele gewinnen, um vorne zu bleiben“, formuliert HCOB-Trainer Volker Blumenschein. Denn hinter Oppenweiler lauert der TuS Fürstenfeldbruck mit einem Punkt Differenz – für die Brucker Panther geht es zum siebtplatzierten TSB Heilbronn-Horkheim. „Wir können auch noch auf die Meisterschaft schielen“, weiß Panther-Coach Martin Wild.
Mit einem Auge blicken die beiden Spitzenteams aber auch zum Topspiel des Wochenendes zwischen dem drittplatzierten SV Salamander Kornwestheim und dem VfL Pfullingen, aktuell auf Rang vier. Denn während Kornwestheim nur einen Punkt hinter Fürstenfeldbruck liegt, haben die Pfullinger bereits drei Zähler Rückstand – und könnten mit einem Auswärtserfolg Schützenhilfe für das Duo leisten. „Kornwestheim hat sicherlich eine Top-Runde gespielt, war lange unter den ersten Zwei und steht nun durch die Niederlage in Neuhausen unter Druck, wenn sie die Aufstiegsrunde noch erreichen wollen“, weiß VfL-Trainer Daniel Brack. Punktgleich mit dem VfL auf Rang fünf liegt momentan die SG Leutershausen, die auswärts eine harte Nuss beim TV Willstätt zu knacken hat. Die Willstätter kämpfen auf Platz zwölf liegend gegen den Abstieg und brauchen dringend Punkte, um auf die sicheren Plätze klettern zu können. „Ich denke, dass es eng wird, weil Willstätt die Punkte dringend braucht und zu Hause spielt. Aber ich bin guter Dinge“, sagte SGL-Kapitän Max Schmitt.
Denn auch die Konkurrenten könnten punkten. Auf Platz elf und aktuell punktgleich mit dem TVW steht die HG Oftersheim/Schwetzingen, die im Heimspiel auf den neuntplatzierten TSV Neuhausen/Filder trifft, der drei Zähler Vorsprung hat. Denselben Abstand hat der zehntplatzierte HBW Balingen-Weilstetten II, der auf einen Heimsieg gegen Aufsteiger TVS Baden-Baden hofft. Auf dem vorletzten Rang ist der direkte Wiederabstieg für die Badener nahezu besiegelt. Solche Sorgen muss sich im Vergleich zwischen der achtplatzierten SG Pforzheim/Eutingen und den sechstplatzierten Rhein-Neckar Löwen II indes keines der Teams mehr machen.

Staffel Süd-West: Hanau kann Staffelmeisterschaft perfekt machen
Finaler Schritt: Das Spitzenduo der Staffel könnte an diesem Wochenende feiern. Denn sollte Tabellenführer HSG Hanau bei Schlusslicht DJK Waldbüttelbrunn gewinnen, wäre nach dem bereits gelösten Ticket für die Aufstiegsrunde auch die Staffelmeisterschaft perfekt. Der zweitplatzierte TuS Ferndorf könnte das verschmerzen, sollte das Heimspiel gegen den Vorletzten HSG Pohlheim ebenfalls erfolgreich verlaufen. Denn dann wäre der Einzug in die Aufstiegsrunde auch für den TuS perfekt. Pohlheim und Waldbüttelbrunn – beide im Vorjahr erst aufgestiegen – stehen indes bereits als direkte Wiederabsteiger fest. Doch Hanau-Coach Hannes Geist warnt: „Seit der Abstieg besiegelt ist, kommt die Mannschaft immer besser ins Laufen. Sie haben nichts mehr zu verlieren.“
Mächtig Spannung steckt in den verbliebenen drei Spieltagen noch im Kampf um den Klassenerhalt. Denn oberhalb des abgeschlagenen Schlussduos streiten sich vier Mannschaften um zwei sichere Plätze und den elften Rang, der zur Klassenverbleibsrunde berechtigen würde. Eine Mannschaft aus dem Quartett steigt indes sicher ab. Zum direkten Aufeinandertreffen kommt es nun zwischen der elftplatzierten mHSG Friesenheim-Hochdorf II und der neuntplatzierten HSG Dutenhofen-Münchholzhausen II. Die HSG hat drei Zähler Vorsprung auf Friesenheim und den zwölftplatzierten VTV Mundenheim, der bei der viertplatzierten HSG Rodgau Nieder-Roden vor einer schwierigen Aufgabe steht.
Und auch der zehntplatzierte TV Kirchzell steckt – zwei Zähler vor dem Duo – noch mitten im Abstiegskampf. Auswärts hoffen die Kirchzeller nun beim achtplatzierten TuS Dansenberg auf wichtige Zähler. Außerdem trifft der TV Gelnhausen auf die siebtplatzierte HG Saarlouis – und die Gelnhauser hätten auf Rang drei bei einer Ferndorfer Niederlage noch minimale Chancen auf Platz zwei. Das Verfolgerduell steigt indes zwischen der sechstplatzierten TSG Haßloch und dem VfL Gummersbach, der um einen Platz und einen Punkt besser gestellt ist.
Staffel West: THL II hofft auf „Hexenkessel“ gegen Hamm II
Spannung oben und unten: Die HSG Krefeld Niederrhein geht als zweitplatziertes Team in die selbsternannten „drei Endspiele“ – denn den aktuellen Rang gilt es zu verteidigen, um in die Aufstiegsrunde einzuziehen. Spitzenreiter TV Emsdetten ist bereits enteilt und konnte das Ticket vorzeitig lösen, jetzt geht es um den zweiten Teilnehmer – und in diesem Zusammenhang hoffen die Krefelder auch auf Emsdetten, denn der TVE empfängt die drittplatzierten Bergischen Panther, die nach der jüngsten Niederlage im direkten Aufeinandertreffen zwei Punkte hinter Krefeld liegen. Die Niederrheiner drücken nun also Emsdetten die Daumen, müssen selbst aber auch die Aufgabe im Heimspiel gegen den neuntplatzierten LIT II erfolgreich lösen. „Es handelt sich um eine sehr gefährliche Mannschaft, gespickt mit Akteuren, die schon in der ersten und zweiten Liga Erfahrung gesammelt haben. Wir werden nicht den Fehler machen, sie zu unterschätzen“, erklärte Krefeld-Coach Mark Schmetz.
Ein echtes Saisonfinale steht auch im Keller bevor – verschärft durch den Erfolg von GWD Minden II im Nachholspiel am vergangenen Wochenende. Dadurch sind die Dankerser auf den drittletzten Platz geklettert und nun punktgleich mit dem elftplatzierten VfL Gladbeck, der den eventuell rettenden Rang zurzeit bekleidet. Aufsteiger Gladbeck hat nun den zehntplatzierten TuS Opladen zu Gast, dem ein Zähler zur endgültigen Rettung genügen würde. Die Mindener treffen in eigener Halle auf die sechstplatzierte Ahlener SG. Und knapp dahinter liegt das Team HandbALL-Lippe II mit einem Zähler weniger auf dem vorletzten Platz – das Heimspiel gegen Schlusslicht ASV Hamm-Westfalen II muss aus Sicht der Ostwestfalen daher unbedingt gewonnen werden. „Für uns ist die Partie gegen Hamm ein sehr, sehr wichtiges Spiel auf der Zielgeraden um die Belegung des Relegationsplatzes“, erklärte THL-Coach Matthias Struck und ergänzte: „Wir freuen uns auf eine heiße Atmosphäre und hoffen, dass die Fans unsere Halle in einen Hexenkessel verwandeln.“
Eine überaus erfolgreiche Saison haben bereits jetzt der Longericher SC Köln und der TV Aldekerk absolviert. Die Kölner liegen auf Rang vier absolut im Soll, Aufsteiger Aldekerk hatte auf Platz sieben liegend zu keinem Zeitpunkt wirkliche Abstiegssorgen zu befürchten. Nun kommet es zwischen beiden Teams zum direkten Vergleich. Und der fünftplatzierte TuS Spenge spielt gegen die SGSH Dragons, die sich nach zwischenzeitlicher Durststrecke ebenfalls vorzeitig retten und auf Platz acht klettern konnten.
(ENI)
Foto: Max Grote/grote-fotografie.de
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