
HSV Hannover verpasst 50-Tore-Marke knapp
3. Liga: Alle Infos zum 19. Spieltag der Männer in allen fünf Staffeln
Der 19. Spieltag in der 3. Liga der Männer ist Geschichte. Mit sich brachte er einige Niederlagen für Favoriten, spannende Spitzenspiele und Freude wie Enttäuschung.
Staffel Nord: WHV lässt Punkt beim Aufsteiger liegen
Wieder Federn gelassen: Der Wilhelmshavener HV musste im Kampf um die Aufstiegsrunde erneut einen wichtigen Zähler einbüßen. Nach dem wichtigen Erfolg über Konkurrent Stralsund kam der viertplatzierte WHV bei Aufsteiger SG Hamburg-Nord nicht über ein 23:23-Remis hinaus. Kurios dabei: Die Wilhelmshavener lagen bis zur Schlussviertelstunde mit 22:16 vorne (44.), ehe die zehntplatzierte SG zum Schlussspurt mit 7:1-Toren ansetzte. Dadurch verlor der WHV nun einen Punkt auf den zweitplatzierten und spielfreien MTV Braunschweig, der fünf Zähler entfernt liegt. Der Stralsunder HV erledigte indes seine Aufgabe gegen den zweiten Aufsteiger souverän: Mit 34:31 besiegte der SHV das Schlusslicht, bleibt damit drei Zähler hinter dem MTV.
Die torreichste Partie des Spieltags fand unterdessen in Hannover statt. Mit 49:38 feierte der siebtplatzierte HSV Hannover einen Heimsieg über den DHK Flensborg – und verpasste nur knapp die 50-Tore-Marke. „Es war ein wildes Spiel, nach der Pause hatten wir keine Abwehr mehr“, resümierte HSV-Trainer Robin John. Während die Hannoveraner damit den sicheren Klassenerhalt verbuchen können, muss der Vorletzte DHK weiterhin zittern. Immerhin ist der sichere elfte Rang bei Punktgleichheit mit den Stieren Schwerin in greifbarer Nähe. Außerdem gelang der HSG Ostsee auf Rang acht ein 35:27-Heimsieg über die TSV Burgdorf II, die nun einen Zähler hinter der HSG im sicheren Mittelfeld lauert. „Mit 4:2 Punkten ist uns der Start ins neue Jahr sicherlich gelungen“, freute sich Ostsee-Trainer Jens Häusler.
Staffel Ost: Spielfreie Eintracht freut sich über Erlanger Niederlage
Vorteil Hildesheim: Auch ohne eigenes Spiel hat der HC Eintracht Hildesheim von den Ergebnissen des Wochenendes profitiert. Besser gesagt von einem: Denn der HC Erlangen II, Tabellenzweiter und punktgleich mit Hildesheim, hat beim SC DHfK Leipzig II mit 37:38 verloren. Dadurch hat der HCE nun bereits zwei Minuspunkte mehr auf dem Konto. Der Eintracht bietet sich dadurch die Chance, bei perfektem Verlauf der übrigen Saison an Erlangen vorbei auf Platz zwei in die Aufstiegsrunde zu ziehen. Höchstwahrscheinlich mit Spitzenreiter EHV Aue – der Staffelprimus bleibt auch nach dem 18. Spieltag das Maß aller Dinge und einziger ungeschlagener Drittligist bei den Männern. Die Auswärtspartie bei den Füchsen Berlin II gewann Aue mit 30:26, ist damit bereits neun Zähler entfernt vom dritten Rang. Bereits am nächsten Wochenende winkt der Einzug in die Aufstiegsrunde.
Einen echten Kraftakt bewältigte Schlusslicht HV Grün-Weiß Werder. Der Aufsteiger kam schlussendlich zu einem 28:28-Punktgewinn gegen den elftplatzierten SV Anhalt Bernburg, doch wäre beim 24:20-Zwischenstand auch ein Sieg möglich gewesen. Besser stellte sich da der abstiegsbedrohte Northeimer HC an, der mit einem 36:27 bei Aufsteiger Sportfreunde Söhre auf Rang neun vorstieß und nun zwei Punkte Vorsprung auf die Abstiegsregion hat. Da findet sich neben Söhre (zwei Zähler Vorsprung) auf Bernburg (ein Zähler Vorsprung) wieder. Außerdem holte der Oranienburger HC beim 27:27 einen Punkt gegen den viertplatzierten GSV Eintracht Baunatal – auch dank des gehaltenen Siebenmeters von OHC-Trainer Paul-Janis Twarz 23 Sekunden vor Schluss. „Ich habe natürlich ein bisschen spekuliert und Glück gehabt“, erklärte der Keeper.
Staffel Süd: HCOB nach turbulentem Spieltag zurück an der Spitze
Alles auf Anfang: Die Situation in der Süd-Staffel ist wieder ausgeglichen. „Schuld“ daran ist das Spitzenduo, das an diesem Wochenende sieglos von der Platte gehen musste. Der TuS Fürstenfeldbruck kassierte gegen den HBW Balingen-Weilstetten eine 24:30-Heimniederlage. „In der Abwehr haben wir ein sehr gutes Spiel gemacht“, lobte Balingens Trainer Micha Thiemann. „Das war ein absolut verdienter Sieg für Balingen“, urteilte auch TuS-Coach Martin Wild. Parallel unterlag auch der punktgleiche SV Salamander Kornwestheim den Rhein-Neckar Löwen II mit 33:36. Nutznießer war der HC Oppenweiler/Backnang, der dank des 25:21-Heimerfolgs über den fünftplatzierten VfL Pfullingen nach Punkten zum Duo gleichzog und nun wieder das Tableau anführt. „Es war ein sehr intensives Spiel, wir haben grundsätzlich sehr gut gekämpft“, sagte HCOB-Trainer Volker Blumenschein. Und VfL-Coach Daniel Brack erklärte: „Es war ein verdienter Sieg für Oppenweiler. Wir haben unter den personellen Umständen ein gutes Spiel gemacht, aber es reicht aktuell halt nicht.“
Doch das Feld im oberen Tabellenbereich bleibt unberechenbar und eng beieinander. Nur einen Zähler Rückstand auf das Top-Trio hat nun die SG Leutershausen, die den abstiegsbedrohten TSV Neuhausen/Filder mit 35:31 in die Knie zwang. Ein Punkt trennt die SGL von der Spitze. „Es war uns klar, dass es über 60 Minuten geht und auch vorher keine Entscheidung fallen wird“, resümierte Leutershausens Trainer Marc Nagel. Unschön verlief das Wochenende hingegen für den viertplatzierten TSB Heilbronn-Horkheim, der gegen den TV Willstätt mit 24:26 unterlag. Die Willstätter stemmen sich seit Wochen gegen den Abstieg – und eroberten nun endlich den sicheren elften Rang. „Wir haben nicht nur überragend gekämpft, sondern auch auf jede neue Situation im Spiel eine passende Antwort gefunden“, befand Marius Oßwald, Sportlicher Leiter des TVW.
Nicht wirklich von der Stelle kommt unterdessen das Sorgen-Duo der Staffel. Im direkten Vergleich trennten sich Schlusslicht SG Köndringen-Teningen und der Vorletzte TVS Baden-Baden mit einem 30:30-Unentschieden. Der Punkt hilft keinem der beiden Team entscheidend weiter, während der TVS schon drei Zähler Rückstand auf Willstätt hat, sind es bei Aufsteiger Köndringen bereits acht. Außerdem feierte die HG Oftersheim/Schwetzingen einen wichtigen 38:28-Auswärtssieg bei der SG Pforzheim/Eutingen – die HG liegt damit drei Punkte vor der bedrohten Zone.

Staffel Süd-West: Hanau vergrößert im Derby den Vorsprung
Vollkommen auf Kurs: Das Main-Kinzig-Derby hat keine Spannung in die Staffel gebracht, vielmehr liegt die HSG Hanau voll auf Aufstiegsrunden-Kurs. Denn mit dem 36:31-Auswärtserfolg beim drittplatzierten TV Gelnhausen beträgt der Vorsprung nunmehr sieben Punkte bei nur noch sieben Partien. Auch den zweitplatzierten TuS Ferndorf freute das Resultat, denn dank des 42:37-Heimsiegs über den TuS Dansenberg verbucht auch der Zweitliga-Absteiger weiterhin sieben Punkte Vorsprung auf die Gelnhauser – wenngleich er noch eine Partie mehr zu absolvieren hat. „Trotz der schwierigen Umstände hat meine Mannschaft nie aufgegeben“, lobte Dansenberg-Coach Thomas Weber hinterher.
Dass der TVG einzig verbliebener Herausforderer des Spitzenduos bleibt, ist auch der Konkurrenz zu „verdanken“. Denn nach der jüngsten – überraschenden – Niederlage verlor die viertplatzierte TSG Haßloch nun auch das Verfolgerduell mit der fünftplatzierten HSG Rodgau Nieder-Roden. Mit 36:28 siegten die Baggerseepiraten in Haßloch. Ein wenig klettern konnte indes der VfL Gummersbach II mit dem 39:32-Heimerfolg über Schlusslicht DJK Waldbüttelbrunn. „Mit den zwei Punkten bin ich zufrieden, mit der Abwehr allerdings nicht“, kommentierte VfL-Coach Goncalo Miranda. „32 Gegentore sind zu viel, wir waren sehr passiv und ohne Feuer.“
Im Keller wird es hingegen spannend: Aus den bedrohten Rängen schaffte der TV Kirchzell den Sprung auf Rang zehn – dank des 32:22 auswärts bei Aufsteiger VTV Mundenheim, der nach starkem Saisonverlauf nun endgültig im Abstiegskampf angekommen und auf Rang elf gestrandet ist. Besonders ärgern dürfte das die mHSG Friesenheim-Hochdorf, die aktuell einen Zähler hinter Mundenheim auf Rang zwölf liegt und mit 29:36 beim Vorletzten HSG Pohlheim unterlag. Nicht mehr viel mit dem Abstieg zu tun haben dürfte indes die sechstplatzierte HG Saarlouis, die einen 32:27-Sieg über die neuntplatzierte HSG Dutenhofen-Münchholzhausen II feierte.
Staffel West: Schlusslicht Minden siegt überraschend und torreich
Wieder in der Spur: Aufstiegsrunden-Anwärter HSG Krefeld Niederrhein ist nach zwei sieglosen Partien in Serie wieder erfolgreich gewesen. Mit 29:26 besiegte der Zweitplatzierte den siebtplatzierten TuS Opladen. „Die starke Phase zu Beginn er zweiten Halbzeit hat uns natürlich immens geholfen, das Spiel erfolgreich zu beenden“, befand HSG-Coach Mark Schmetz. Dadurch halten die Krefelder mit vier Zähler Rückstand den Anschluss an Spitzenreiter TV Emsdetten – behaupten aber ebenso viel Vorsprung vor den drittplatzierten Bergischen Panthern, die sich mit einem 36:21 durchaus souverän gegen Aufsteiger VfL Gladbeck behaupten konnten.
Geringe Chancen auf Rang zwei darf sich auch der Longericher SC Köln ausmalen. Im Heimspiel gelang den Domstädtern ein 34:28 gegen das auf Rang zwölf abstiegsbedrohte Team HandbALL-Lippe II. „Wir haben 40 Minuten gegen eine sehr, sehr starke Mannschaft mitgehalten. Für mehr hat es leider nicht gereicht“, formulierte THL-Trainer Matthias Struck. Die Gäste hätten mit einem Erfolg den sicheren elften Platz vom unterlegenen Aufsteiger Gladbeck übernehmen können. Zumal LIT II auf Rang neun durch den 32:30-Heimerfolg über die Ahlener SG weiter davonzieht und nunmehr sieben Zähler Vorsprung auf Lippe vorweisen kann.
Für eine Überraschung sorgte an diesem Wochenende Schlusslicht GWD Minden II. Bei bislang erst fünf Zählern feierte der Bundesliga-Unterbau einen 38:37-Auswärtserfolg beim überraschend souveränen Aufsteiger TV Aldekerk, der auf Rang sechs trotz des Resultats fernab jeglicher Abstiegssorgen unterwegs ist. Dennoch sind es für Minden vier Zähler Rückstand auf Platz elf – für den Vorletzten ASV Hamm-Westfalen II hingegen nur drei dank des 23:23-Punktgewinns bei den zehntplatzierten SGSH Dragons, die dennoch sechs Punkte Vorsprung auf Rang zwölf verbuchen.
(ENI)
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